Seit mehreren Jahren streitet das Land Bremen mit dem Fußballverein SV Werder Bremen und der DFL (Deutsche Fußball Liga) darum, wer die Polizeikosten bei Hochrisikospielen tragen soll. Als Hochrisikospiele gelten Spiele in der Bundesliga dann, wenn diese auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsproblemen hindeuten, wie z. B. klassische Derbys wie Bremen – Hamburg oder Dortmund – Schalke (schlechte Beispiele, da es diese Derbys aktuell nicht mehr stattfinden, aber jeder halbe Fußball-Fan sollte wissen was gemeint ist). Um diesen Sicherheitsproblemen entgegenzuwirken, wurde ein hohes Polizeiaufgebot für diese Spiele aufgefahren, welche sehr kostspielig sind.
Ursprünglich war es so, dass die entstandenen Polizeikosten durch den Steuerzahler beglichen werden. Doch 2014 erließ das Land Bremen ein Gesetz, welches den Veranstalter, in diesem Fall die DFL, für die Kosten der Hochrisikospiele aufkommen muss. Die DFL wiederum gab die Kosten an den SV Werder Bremen weiter. Weil die DFL und der SV Werder Bremen die Kosten nicht übernehmen wollten, landete die Thematik vor sämtlichen Gerichten, bis hin zum Bundesverfassungsgericht.
Am 14.01.2025 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Land Bremen bei der Weiterleitung der Kosten an den SV Werder Bremen bzw. die DFL im Recht ist. Das Urteil könnte eine Signalwirkung für andere Länder sein, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, die Polizeikosten von Hochrisikospielen von den Veranstaltern bzw. den Vereinen zurückzufordern.
Meiner Meinung nach finde ich es grundsätzlich eine richtige Entscheidung, obwohl ich selbst großer Fußball-Fan bin. Oft sorgen die Ultras der jeweiligen Vereine dafür, dass es zu Sicherheitsproblemen kommt und hierbei handelt es sich meist nur um einen Bruchteil der Fans. Ein Großteil der Fans verhält sich, bei egal welcher Partie, friedlich. Deswegen sehe ich die Vereine bzw. die DFL in der Pflicht etwas gegen diese Ultras, die für die Sicherheitsprobleme hauptsächlich verantwortlich sind, zu tun. Solange das nicht passiert, müssen sie eben für die entstandenen Polizeikosten aufkommen.
Jedoch hoffe ich als Fan des SV Werder Bremen und auch aufgrund des Gleichheitsgedanken, dass die einzelnen Länder bzw. der Bund oder die DFL zu einer einheitlichen Lösung finden. Denn so wie es aktuell ist, gilt für den SV Werder Bremen ein massiver Standort Vorteil, da sie bisher als einziger Verein für die Polizeikosten aufkommen müssten und diese für den Verein alles andere als gering sind. Wenn hier alle Vereine zur Kasse gebeten werden, evtl. auch mit einer Beteiligung der DFL, würde dieser Standortfaktor zumindest innerhalb Deutschlands nicht mehr gegeben sein.
Was denkt ihr dazu? Geht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in die richtige Richtung oder seht ihr es komplett anders?