Heute möchte ich gern darüber schreiben, was mich an den meisten "Finanzinfluencern" insbesondere auf Instagram stört. Selbstverständlich gibt es auch viele tolle Accounts, die man hier definitiv rausnehmen kann, aber das ist leider eher die Minderheit.
Meine Kritikpunkte an Finanzinfluencer bei Instagram
Natürlich gibt es da viele Kleinigkeiten, die einem besonders auffallen, wenn man auch selbst Content erstellt. Für den Follower sind diese Kritikpunkte dann vielleicht nicht ganz nachvollziehbar, aber mich persönlich stören die folgenden Punkte enorm. Ein gutes Beispiel: oftmals sieht man, dass sich Beiträge mit ganz primitiven Content (z. B. Erklärung des Zinses-Zins oder 1000€ Investment ist gleich Summe X Dividende) nach 2-3 Wochen einfach 1:1 erneut online gehen. Dabei werden dann sogar nicht mal die vorhandenen Fehler korrigiert und das nur, damit man täglich auf Krampf einen Beitrag posten kann. Noch besser wird es dann nur noch, wenn auf dem zweiten Slide ein Gewinnspiel zu sehen ist (mit 1x Nel oder 1x Xiaomi 😂). Da sind die Gebühren höher als der Gewinn selbst, aber bei Gewinnspielen schaltet eben der Verstand vieler ab - gut für den Finanzinfluencer.
Ziel des Ganzen ist, dass eine möglichst große Followeranzahl generiert wird, um dann eine "komm in meine Gruppe"-Mentalität zu installieren und den Leuten auch endlich Geld aus den Taschen ziehen zu können.
Eine weitere "Masche", um an mehr Follower zu kommen: Shoutout for Shoutout bzw. die Bezahlung von großen Influencern für Shoutouts. Und die absolute Spitze des Eisbergs (für mich) sind die, die anderen kleineren Accounts Shoutouts gegen Bezahlung anbieten. Und ja, hat mir auch schon mal jemand angeboten und ich habe es natürlich abgelehnt.
Dann kommt das aggressive Bewerben von Affiliate-Links dazu, welches auch für teilweise ziemlich fragwürdige Produkte eingesetzt wird. Außerdem sollte man beachten, dass jeder einen Social-Media-Kanal erstellen kann und dementsprechend auch kaum Kompetenzen vorhanden sein könnten. Des Weiteren besteht hier die Gefahr, dass solche Accounts das Ziel verfolgen (unseriöse) Produkte zu verkaufen. Dabei wird natürlich auch versucht durch das vorhandene FOMO der (zu wenig informierten) Menschen zu profitieren. (Bafin: Anlagetipps in den sozialen Medien)
Warum Twitter für mich die bessere Alternative ist!
Bei Twitter merkt man, dass deutlich mehr Kompetenz der aktiven Finanz-Community vorhanden ist. Allen voran dadurch, dass die Beiträge mehr hinterfragt werden und man als Content Creator wirklich gute Inhalte erstellen muss, um eine gewisse Reichweite aufzubauen. Dazu gibt es auch deutlich weniger Marketing von Finanzprodukten (zumindest in meiner Bubble 😃👋). Ebenso gut finde ich, dass man bei Twitter aufgrund der größeren Kompetenz der Teilnehmer gute Diskussionen führen kann (oder passiv verfolgen).
Ein weiteres schwerwiegendes Problem
Ein Punkt, der mir in letzter Zeit ganz besonders ins Auge sticht, ist, dass viele Leute bei ihrer Aktienauswahl zu sehr auf andere Personen vertrauen. Dazu gehören vor allem auch "Privatanleger auf Social Media" aka. Finanzinfluencer.
Wenn sich jemand ein Auto, ein Haus oder auch andere Konsumgüter kauft, dann werden oftmals mehrere Angebote verglichen, komplett analysiert und man tauscht sich mit echten Experten oder eng vertrauten Personen dazu aus. Deshalb kann ich es absolut nicht verstehen, warum dann Aktien einfach von fremden Leuten auf Social Media nachgekauft werden, ohne dabei den eigenen Kopf einzuschalten und sich mit der Thematik zu beschäftigen.
Aber gut, am Ende muss jeder (Finanz-)Influencer sein Vorgehen für sich selbst entscheiden. Ich kann nur versprechen, dass ich alles, was ich hier kritisiere, niemals selbst machen würde. Im Endeffekt ist es für mich weiterhin ein schönes Hobby und ich muss mich für niemanden verkaufen.😀
Wie seht ihr das? Welche Plattformen nutzt ihr aktiv bzw. welche findet ihr am besten?
Bis dahin wünsche ich euch alles Gute 👋