Der Ehrenpreis - Geist der Reinheit der Gedanken und des Blutes
Wie ich auf den Ehrenpreis komme?
Er wächst zusammen mit den Gundermann. So unterstützen die beiden Pflanzengeister sich gegenseitig.
Eigentlich sieht das Kraut ein wenig unscheinlich aus, doch ein 2. Blick lohnt sich. Denn es ist ein vielseitiges Kraut. und hat mir die letzten Tage sehr geholfen meine Gedanken runterzuschrauben..
Obwohl es einer der lieblichsten Kräuter der Erde ist, ist es leider in Versunkenheit geraten.
"Ehret und preiset das einzig wahre Heilmittel, die vera unica medicina!"
(es sind die hellgrünen Blätter des Ehrenpreis)
Wie ich schon schreib: er ist immer ein bisschen unscheinlich... und versteckt sich gerne unter anderen Kräutern
Denkt ihr, ihr habt sie gesehen?
Nicht schlimm... ich werde sie euch genauer beschreiben :)
Ökologisch gesehen hat er einen großen Nutzen, da er Nahrungsbestandteil von Bienen ist und freie Bodenstellen vor Austrocknung schützt.
Familie
Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
oder
ursprünglich gehörte es zu den Braunwurzgewächse, Scrophulariáceae (Rachenblütler)
Volkstümliche Namen
- Allerweltsheil
- Arznei-Ehrenpreis
- Bunger
- Grindheil
- Grindkräutl
- Grundheil(kraut)
- Gewitterblümchen
- Frauenlist
- Heil aller Schäden
- Heil aller Welt
- Hühnerraute
- Köhlerkraut
- Kommwiederkraut
- Männertreu
- Schlangenkraut
- Steh auf und geh weg
- Sta-up un ga davon
- Veronika
- Viehkraut
- Wald-Ehrenpreis
- Wasserehrenpreis
- Wundheil
- Wundkraut
- Zittli
Mythologie
In der Kunst kann man das Kraut auf spätmittelalterlichen Tafeln oft vor Einsiedlerklausen und im Paradies.
An den Namen "Allerweltsheil" erkennt man, dass diese Pflanze früher ein hohes Ansehen unter den Menschen hatte und für viel verschieden angewendet wird.
Im Folgenden zähle ich ein paar Beispiele aus alten Geschichten auf.
Veronica kommt aus der lateinischen Bezeichnung vera unica = "das einzig wahre Heilmittel"
Daher auch der deutsche Name "Ehrenpreis":
„Ihm sei Ehr und Preis als vera unica medicina, das einzig wahre Heilmittel".
(kommt irgendwie aus den Christlichen)
An der Bezeichnung Viehkraut kann man erkennen, dass es bei verhextem Vieh hilft. Pferde essen es gerne und ich habe auch schon Tiere davon fressen sehen.
Auch soll das Ehrenpreis böse Geister und Hexen vertreiben: Laut einer österreichischen Sage soll ein Mädchen damit den Teufel verjagt haben. So der alte Spruch:
„Ehrepreis micht (macht) dem Deiwel de Ohre heiß".
In einem Beutelchen am Körper getragen oder als Amulett, schützt diese Pflanze vor Verhexung und vor Verfluchung.
Eine Räucherung mit getrocknetem Ehrenpreiskraut kann nicht nur gegen Verhexungen und Flüchen verwendet werden, es hilft uns auch selbstbewusster zu werden, eigenen träumerischen Illusionen auf den Grund zu gehen und unsere eigene Gefühlswelt zu durchleuchten. Auch gibt sie uns die Kraft und den Mut, unsre eigenen "inneren Antennen" zu stärken. Es signalisiert Schutz und Grenzen. Sowie es helfen kann sich selbst einzugestehen mal "Nein" sagen zu können, wenn es uns nicht gut geht.
Bei diesem Brauch wird die reinigende Kraft der Pflanze auf die Gedanken offenbar: Wenn man böse Vorahnungen hat, die einen immer wieder nerven und nicht loslassen, an nichts anderes mehr denken lässt, dann trinke man einen Tee aus Ehrenpreis. Allerdings haben die frischen Blüten beim Verzehr eine leicht halluzinogene Wirkung.
Also die Blütenessenz an sich des Ehrenpreis verhilft zu einer klaren emotionalen Haltung. Sie wirkt unterstützend sich selbst zu spüren und frei von Urteilen anderer zu werden. Sprich, sie fördert Selbstbewusstsein, Selbstwert und Engagement. Außerdem verhilft Ehrenpreis sich selbst zu ermutigen seinen eigenen Weg zu gehen.
Allgemein symbolisiert sie Tapferheit und Treue, eine klare Sicht der Dinge, bewährte Zuverlässigkeit, das wahrhafte Tröstende und Aufbauende in uns.
Ihre Charakteristik zeigt sich darin, dass sie anspruchslos häusliche Tugenden und Gemeinschaftsgefühl zeigt.
Der Ehrenpreis wird dem Mond zugeordnet und ist damit weiblich (eingeordnet).
Deshalb sind Ehrenpreis Räucherungen im Zusammenhang mit Mondritualen geeignet. Als Einzelkraut wirkt es seine eigene individuelle Kraft aus, doch auch in Räuchermischungen passt es gut mit andren Kräutern zusammen. Es hebt die Wirkungen anderer Kräuter nicht auf, sondern kann es wahrscheinlich sogar verstärken, weil die Haltung bzw die Einstellung eines solchen Ritual viel klarer wird, welcher Sinn dahinter steht.
Zusätzlich hilft sie uns mit den Naturgeistern in Kontakt zu treten. Somit ist Ehrenpreis ein Räucherkraut, was für alle Rituale für und in der Natur geeignet ist.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde sie bei Schwindsucht, Tuberkulose und Nervenleiden genutzt.
Es kuriert 9 Krankheiten, insbesondere den Schauer, der als Vorbote einer Krankheit durch den Menschen geht. (Meinen sie mit Schauer = den Schock ? eine Schocksituation ? würde passen, da es mit den Storchschnabel zusammen wächst, dazu gibts bald auch ein Post, der auch kurz beschreibt, dass der Storchschnabel uns bei traumatischen Erlebnissen Beistand gibt)
Eine Sage sagt:
sah einst in Frankenreich ein Jäger einen Hirsch, der die von einem Wolf gerissene Wunde an einem Eichenbaum rieb. Sich als dann auf einer dicht mit Ehrenpreis bewachsenen Stelle niederlegte, von dem Kraut eifrig fraß und dadurch in wenigen Tagen geheilt war. Darüber sehr erstaunt, nahm der Jäger den Saft der Pflanze und ging zu dem fränkischen König, den er seit Jahren an Aussatz erkrankt wusste und wusch ihm mit dem Saft zunächst ein Bein. Da der König schon nach Stunden gewährte, dass der Aussatz an dem Bein abtrocknete, ließ er, trotz der großen Schmerzen, die Kur am ganzen Körper vornehmen. Der König genas nun vollkommen und, um die heilsame Pflanze für alle Zeiten zu ehren und zu preisen, nannte er sie Ehrenpreis.
Auch bei anderen blau blühenden Pflanzen, wie bei diesem, wird nachgesagt, dass es Gewitter anzieht, sobald man es pflückt. Dahingehend wird es mit den Gott Thor in Verbindung gebracht.
Nach alten Geschichten soll man diese Pflanze ins Feuer werfen, sodass kein Blitz einschlägt.
Denn auch in einer anderen alten Geschichte heißt es, dass sobald man dieses Kraut pflückt, leichter ein Blitz einschlägt.
(Ihre Anwesenheit, Aura, Energie, wirkt ausgleichend in der Atmosphäre)
Deswegen wird sie auch Gewitterblume genannt, genauso wie der Gundermann auch so genannt wird.
Sobald man das Kraut pflückt, soll es regnen und gewittern.
Die Pflanze kann auch Liebesorakel unterstützen.
Ein Mädchen konnte mit Hilfe der Pflanze vorhersagen, ob sie es mit dem zukünftigen Ehemann oder einem falschen Liebhaber zu tun hat. Der Volksname „Männertreu” steht damit in Beziehung, weil die Pflanze nach dem Pflücken ihre Blüten fallen lässt „wie Männer ihre Treue". Namen wie „Kommwiederkraut” weisen daraufhin, dass die Pflanze auch bei Liebeszaubern Anwendung fand.
Außerdem:
Aufgrund der blauen Farbe der Blüten des Ehrenpreis ist die Pflanze dem Hals-Chakra zugeordnet. Dort befinden sich unsere Stimmbänder. Damit steht er im großen Zusammenhang mit Selbstbewusstsein seine Ansichten zu vertreten und auszusprechen. Dahingehend kann der Ehrenpreis sehr helfen, wenn man Problematiken in diesem Bereich hat sich nicht ausdrücken zu können oder schüchtern ist sich mitzuteilen. Es stärkt unter anderem die Stimme (und bestimmt auch die Stimme zu uns und in uns selbst in Zusammenarbeit mit der Reinheit der Gedanken).
Blumensprache in Reimen:
Du bist meines Lebens,
Meines heißen Sehnens,
Meines ems'gen Strebens
Einz'ges, schönes Ziel.
Inhaltsstoffe
- Aucubin
- ätherisches Öl
- Catalpol und Veronicosid
- Bitterstoffe
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Glycoside wie Aucubin (sekundärer Pflanzenstoff)
- Gerbsäure
- Harz
- Iridoide
- Kaffeesäurerverbindungen
- Milchsäure
- organische Säuren
- Saponine und weitere
- Verprosid
- Wachs
- Zucker
Wirkungen
- antibakteriell
- antioxidativ
- beruhigend
- blutreinigend
- entgiftend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- konzentratrionsstärkend
- schleimlösend
- schweisstreibend
- stoffwechselanregend
- tonisierend
Anwendungsgebiete
- Augenentzündungen
- Appetitlosigkeit
- Atemwegserkrankungen: Husten, Erkältungen, Asthma, Heiserkeit
- Altersjucken, Altererscheinungen
- Arteriosklerose
- Analfistel
- Abheilung von Magengeschwüren unterstützen, Magenprobleme, Durchfall, schützt empfindliche Magenschleimhaut
- ausgleichend bei Stresssituationen
- Blutreinigungskur
- Blasenkatarrh, Blasenstein
- Epilepsie
- Fußschweiß, generell Schweiß
- Furunkel
- Gicht
- Hautleiden, Akne, Ekzeme
- Hohe Cholesterinwerte (Ehrenpreis-Tee) (volkstümlich, allerdings gibts keine modernen Studien dazu)
- Insektenstiche
- innere Vergiftungen
- Leberprobleme
- Mittel gegen Vergiftungen
- Menstruationsbeschwerden
- Müdigkeit
- Nierenprobleme
- Nervosität
- nervöse Kopfschmerzen
- natürliche Unterstützung beim Abnehmen, Übergewicht
- Rheuma
- Schleimhautentzündungen im Rachen
- Vorbeugung von Arterienverkalkung
- Verbrennungen
- v.a. wird ihr die Hauptanwendung nachgesagt, dass es bei Hautjucken hilft
"Die Heilpflanze eignet sich für Menschen, die viel geistige Arbeit verrichten müssen oder bei Nervosität, Schwindel und Schwermut infolge von geistiger Überanstrengung."
(als ich mir vorhin welche pflückte, hab ich auch ein paar Grashalme mitgenommen..)
Anwendungsbeispiele
- Aufguss
- Cremes
- Eintöpfe
- Ehrenpreiswein
- Essig
- Gemüsebeilage
- Hautöl
- Kräuterquark
- Suppen
- Salat
- Smoothies
- Tee
- Wickel
verwendete Pflanzenteile
Blüten und Kraut ohne Wurzeln
Merkmale
- Wuchseigenschaften: mehrjährig, frosthart bis -40 Grad
- Wuchshöhe: 10 bis 30 cm
- Blütenfarbe: violett, blau, jede Blüte hat 4 Blütenblätter (Vergissmeinnicht wird auf den 1. Blick mit Ehrenpreis verwechselt, hat aber 5 Blütenblätter)
- aufrecht, flachwüchsig, ausdauernd, rasenbildend
- Blätter: 1 bis 2 cm groß, gegenständig angeordnet, verkehrt eiförmig, und gesägt geformt, haben weiche Haare
- Stängel: hart, haarig
- Geschmack: lieblich.. etwas bitter
- Duft: Tee riecht und schmeckt nach Pilz.. Ich weiß nicht ob des an meiner Teekanne liegt oder an den Kraut selbst.
Der Ehrenpreis Tee verfärbt sich etwas grün bis braun.
Standort
- halbschattig
- sonnig
- abgebrannte Stellen
- liebt lichte Wälder
- Heiden
- meidet Nässe
- verabscheut gedüngten Boden
- lehmhaltiger Boden
- kalkarmer Boden
- Topfkultur am Balkon möglich
Sammelhinweise
- Aussaatzeit: als Eigenanbau in seinem Garten im Mai (nach den Eisheiligen, letzter Tag: 15. Mai (Tag der kalten Sophie)) z.B. als eigen Aussaat mit Samen oder auch Triebabschnitte
- Blütezeit: manchmal schon in März, normal April bis Mai
- Erntezeit: während es blüht, und dann trocknen
Arten
Es gibt etwa 450 Unterarten von dem Ehrenpreis. Sie unterscheiden sich ein wenig im Aussehen, dem Standort und der Heilwirkung auf den Menschen. Doch allg. sind sie alle essbar (und heilwirkend). In diesem Beitrag stelle ich nur das Wald-Ehrenpreis vor. Obwohl der (echte) Wald-Ehrenpreis weniger häufig in Mitteleuropa anzutreffen ist als die anderen Arten. Am meisten findet man den persischen Ehrenpreis. Hier nur kurze Unterschiede zwischen den Arten:
wie:
- Veronica chamaedrys (Gamander- Ehrenpreis): Heilkräfte sind allgemein schwächer ausgeprägt.
Man findet ihn also in lichten Wäldern, aber auch an Wegrändern und Wiesen - Veronica hederifolia L. (Efeu-Ehrenpreis)
- Veronica persica (persischer Ehrenpreis) (im Gegensatz zum echten Ehrenpreis hat der persische Ehrenpreis keinen traubigen Blütenstand, sondern seine Blüten wachsen einzeln am oberen Ende der Pflanzen): wird v.a. gegen Husten verwendet. Außerdem haben japanische Wissenschaftler im persischen Ehrenpreis Stoffe entdeckt, die potentielle Wirkungen gegen Krebs aufweisen. Er kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Wurde in Europa als Zierpflanze angepflanzt und ist mittlerweile in Mitteleuropa weitverbreitet. Man findet ihn fast überall, wo der Boden von den Menschen bearbeitet wurde, Weingärten, Wegrändern, Unkraut im Garten, Ruderalflächen, nährstoffreich.
Blätter: gekerbt, herzförmig, erinnern an Gundermann Blätter (wachsen auch in Gesellschaft mit Gundermann) - Ähriger Ehrenpreis, Heide-Ehrenpreis oder Ähren Blauweiderich (Veronica spicata): (Sand-)Trocken- und Magerrasen
- Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga): Quellfluren, lückige Röhrichte
- Berg-Ehrenpreis (Veronica montana): Feuchte bis frische Laubmischwälder
- Echter Ehrenpreis oder Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis): Nadel- und Laubwälder, Heiden, kalkmeidend
- Feld-Ehrenpreis (Veronica arvensis): Äcker, Wegränder, Parkrasen
- Felsen-Ehrenpreis (Veronica fruticans): Steinige Hänge, alpine Weiden
- Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys): Staudenfluren, Gebüsch- und Waldsäume
- Gänseblümchen-Ehrenpreis (Veronica bellidioides): Alpin, kalkmeidend
- Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium): Vollsonniger, mäßig nährstoffreicher, neutraler bis kalkhaltiger Boden
- Langblättriger Blauweiderich (Veronica maritima): Bachränder, wechselnasse Staudenfluren
- Liegender Ehrenpreis (Veronica prostrata): Sonnig, lehmiger, mäßig fruchtbarer, feuchter, aber gut durchlässiger Boden
- Nesselblatt-Ehrenpreis (Veronica urticifolia): Frische Laubmischwälder, Alpen und Alpenvorland
- Polster-Ehrenpreis (Veronica peduncularis): Sonnig; lehmiger, mäßig fruchtbarer, feuchter, aber gut durchlässiger Boden
- Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia): Wegränder, frische Wiesen und Weiden
- Flacher Ehrenpreis (Veronica prostata)
- Langblättriger Ehrenpreis (Veronica longifolia)
falls es jemand interessiert, hier kann man noch mehr Arten des Ehrenpreis nachlesen.
Quellen
Efeublättriger Ehrenpreis:
1
Ehrenpreis Sage:
2 3
Gamander Ehrenpreis:
4
Ehrenpreis allg:
5
6
Wald-Ehrenpreis (Echter Ehrenpreis):
7 8 9 10
letzten 4 Bilder sind von pexels.com
die davorigen sind von mir.
Ich hab alles nochmal durchgecheckt, weil ich vor 2-3 Wochen im Kopf etwas durcheinander gekommen bin. Deswegen gilt hier auch: Alles selber nochmal nachprüfen, und ich leiste keine Garantie; dass es alles 1 zu 1 übernommen worden ist.
Viele Grüße,
charlissy