Kräuterkunde: Weiße Taubnessel - Lamium alba oder album

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Dieser Beitrag ist eine Erweiterung zum Beitrag Goldnessel. Einige Anwendungsgebiete und Wirkungen, wie auch Wirkungsstoffe überschneiden sich, da die 2 Arten zur selben Gattung gehören. Dennoch findet ihr in diesem Beitrag noch ein viel größeres Spektrum unter allen Themen.


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Taubnessel soll die Schoßraumkraft von Mutter Erde symbolisieren.

Systematik

Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Alle Lippenblütler sind essbar!
Die 5 Merkmale der Lippenblütler:

  1. kreuzweise- gegenständig angeordnete Blätter
  2. Lippenblüten (bestehend aus Zunge und Dach mit Staubfäden)
  3. Blütenquirle in den Blattachsen (bleiben übrig wenn die Blüte verblüht)
  4. ein vierkantiger Stängel
    (5.) ein hohler Stängel (nicht immer der Fall)

Lippenblütler sind z.B.: Pfefferminze, Minze, Oregano, Thymian, Salbei, Rosmarin und Lavendel.

Gattung: Lamium
In der Gattun Lamium gibt es etwa 25-30 Arten. Bekannte Vertreter dieser Gattung sind z.B.:

  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum): purpurrote Blüten; rotgrünes Laub
  • Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon)
  • Riesen-Taubnessel/Nesselkönig (Lamium orvala): rotbraune Blüten, Wuchshöhe von 1 m
  • Gefleckte Taubnessel (Lamoum maculatum): rosa Blüten mit weiß-rosa gefleckter Unterlippe; graugrüne Blätter mit weiß-grauem Mittelstreifen
  • Silber-Goldnessel (Lamium argentatum): gelbe Blüten; grüne Blätter mit silberner Blattzeichnung
  • Stängelumfassende Taubnessel (Lamium amplexicaule): rosarote Blüten; stängelumfassende Blattkränze

Unterarten des Lamium sind:

  • Lamium album subsp. album: vorrangig in Europa beheimatete Unterart
  • Lamium album subsp. barbatum: vorrangig in Asien (v.a. Japan) beheimatete Unterart
  • Lamium album subsp. crinitum: vorrangig in Anatolien und Westasien beheimatet
  • Lamium album subsp. sempervirens: vorrangig in Südeuropa vorkommener Subtyp

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Volkstümliche Namen

  • Ameisenbrot
  • Ackernessel
  • Bienensaug
  • Bienensang
  • Bienenhütel
  • Blumennessel
  • Daunettel
  • Dannnettel
  • Dorwettel
  • Falsche Nessel
  • Honigblume
  • Honigblom
  • Honignessel
  • Heiternessel
  • Hummelblume
  • Kraut der lächelnden Mutter (in China)
  • Kuckucksnessel
  • Löffelblume
  • Milder Nessel
  • Nettel
  • Niettel
  • Sengenessle
  • Saugnessel
  • Sugerli, Sügerli
  • Sugblom
  • Thauneßlen
  • Tote Nessel
  • Todeskraut
  • Tumbe Nessel (hochmittelalterischer Begriff)
  • Weisse Nessel
  • Wurmnessel
  • Wurmkraut
  • Zahme Nessel
  • Zahme Essle
  • Zauberkraut

Plattdeutsch:

  • Doovnettel
  • Hönnigsuug
  • Immensuug

Englisch:

  • Archangel
  • Blind Nettle
  • Bee Nettle
  • Common Nettle
  • Dead Nettle
  • Deaf Nettle
  • Dumb Nettle
  • Dummy Nettle
  • Henbit Dead Nettle
  • Hemp Nettle
  • Lamium album
  • Stinging Nettle
  • Weazel Snout
  • White Deadnettle / White dead nettle
  • White dead nettle flower

Französich: Lamier

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Namensherkunft

Der Begriff "Nessel" stammt daher, dass die Blätter der Taubnessel eine große Ähnlichkeit zu den Blättern der Brennnessel aufweisen. Und dieser Begriff "Nessel" stammt vom mittelhochdeutschen "nezzel" bzw. althochdeutschen "nezzila" ab und wird seit dem 10. Jahrhundert verwendet. Diese Begriffe bedeuten evtl "knüpfen", da früher (und auch heute) aus Nesseln Gewebe hergestellt wurde. Dieses Gewebe eignet sich hervorragend für Kleidung, bei der die Haut sogar mit entgiften darf, Survivalsituationen, Fäden, Taue, Segeltücher, Fischernetze, usw. Die Fasern waren dicker als die von Flachs und nicht so rau wie die des Hanfes.

Taub bedeutet auf plattdeutsch Doov. Und die Namensgebung Taub hat die Pflanze daher bekommen, da sie keine Brennhaare besitzt.
Der Begriff "Tumb" wurde damals mit "stumpf sein" bzw "stumpfsinnig" übersetzt. Dies bedeutet "dumm" und "taub und stumm". Die Pflanze galt somit als dumm, weil sie sich nicht mit Brennhaaren zur Wehr setzen kann. Dahingehend hieß die Pflanze tatsächlich auf plattdeutsch "Doofnettel", bzw hatte den Begriff "Doov".
Doch eigentlich ist sie nicht so doof, weil die Taubnessel sich durch Mimikry, also eine Ähnlichkeit zur Brennnessel, vor Fressfeinden schützen kann. Das bedeutet: Die Tiere denken von der Taubnessel, dass sie Brennnessel wäre und fassen sie deshalb nicht an.

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Der Begriff "Kraut der lächelnden Mutter" tauchte bereits in der altchinesischen Literatur auf.

lat. "Lamium" stammt ursprünglich von griech. "λάμσς" = lamos, dies wird ins Deutsche mit "Schlund" übersetzt. Der Namen weist auf den Schlund der Blüten hin.
Der wissenschaftliche Name "Lamium" wird mit Lamien in Verbindung gebracht. Nach der griechischen Mythologie handelt es sich bei den Lamien um weibliche Sagengestalten, die später als Vorbild für die Vampirmythen dienten. Lamien sollen nämlich mit ihrem Schlund begierig das Blut ihrer meist jungen und männlichen Opfer verschlungen haben.

In meinem Artikel über Goldnessel schrieb ich folgend über die Namensherkunft:

s. Lamium, gr. aster = ähnlich; "Taubnessel" Lamium (Lamiaceae): gr. lamos = Rachen (wg. der Blütenform)

lat. "Album" = weiss

Die Plattdeutschen Begriffe "Hönnigsuug" und "Immensuug" nimmt Bezug auf die nektarreiche Pflanze für Bienen. Bienen werden auf plattdeutsch "Immen" genannt.

Der volkstümliche Begriff Ameisenbrot hat ihren Urpsrung davon, dass Ameisen die Samen verschleppen und somit verbreiten.

Der Name "Wurmkraut" stammt daher, da die zerstoßene Taubnessel den "Wurm" am Finger (Panaritum, eine schmerzhafte Entzündung des Nagelbettes) heilen könne.

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Mythologie/Geschichte

Der Begriff "Lamium" erscheint zuerst bei Plinius (1. Jh. n. Chr., genauer: ca. 23-79 n. Chr.). Er beschreibt in seinem Werk "Naturalis historia" verschiedene Brennnesselarten: „Diejenige, die nicht sticht, heißt Lamium".

Hildegard von Bingen (1098–1179) beschreibt die Wirkung der Weißen Taubnessel folgend: "Wer sie genießt, lacht gern, da ihre Wärme auf die Milz einwirkt und so das Herz erwärmt." Bzw "Die Binsuga ist warm, wer sie geniesst, lacht gern, da ihre Wärme auf die Milz einwirkt und so das Herz erheitert. Gegen den wachsenden weissen Fleck. im Auge soll die frische Pflanze eine Nacht in Quellwasser gelegt, dann in einer Schale über dem Feuer geschwitzt und noch warm über die Augen gebunden werden, drei Tage und drei Nächte hindurch." von Hildegard von Bingen, Cap. 59.
Auch schrieb sie, dass die Taubnessel für die Augen gut sei, allerdings ist dabei zu bemerken, dass sie mit "bienensug" bzw binsuga auch Melisse meinen könnte. (siehe ganz unten den Artikel bei "Weiterführend")

Bis ins 13. Jahrhundert fand die Pflanze weder bei den antiken Autoren noch in Werken der Klosterheilkunde Beachtung. Die Erfahrungsheilkunde von Heilern wurde mündlich übertragen und wurde erst später über Umwege in die Klöster geführt, wo sie dann in Kräuterbüchern aufgeschrieben worden seien (Anmerkung von mir: Bücherverbrennung).
Einer der Ersten soll der Albertus Magnus sein, der sich zu den Heilwirkungen dieser Pflanze äußerte.
In Albertus Magnus (1193-1280) "Bewährte und approbierte sympathetische und natürliche egyptische Geheimnisse für Mensch und Vieh", Toledo steht:
"Den Dieb zu zwingen, das gestohlene Gut wieder zu bringen: "Nimm einen neuen Hafen und einen Deckel darauf, schöpfe dreimal aus dem fließenden Wasser in den drei höchsten Namen, unterwärts, den dritten Teil des Hafen voll, nehme ihn mit heim, stelle ihn auf Feuer, nimm ein Stücklein Brot, tue es in dem Hafen sieden, auch ein wenig Thauneßlen darein. Dieb oder Diebin, bring mir meine gestohlene Sach herbei, du seiest Knab oder Mägdlein. Dieb du seiest Weib oder Mann, ich zwing dich im Namen †††"

In der Literatur "Buch der Natur" von 1350 des Konrad von Megenberg wurde die Weiße Taubnessel neben der Brennnessel beschrieben, doch ohne Erwähnung ihrer Heilwirkungen. Endlich wurde der Pflanze 1485 ein ganzes Kapitel gewidmet in der Klosterschrift „Gart der Gesundheit“.
Doch ich las auch, dass die Taubnessel im Mittelalter in nahezu jedem Kräuterbuch aufgelistet worden ist. Angeblich war die Taubnessel für die Frau und die Brennnessel für den Mann. Desweiteren heißt es, dass Weiße Taubnessel Frauen oder Mädchen gegeben worden ist und Rote Taubnessel den Männern. Goldnessel soll die seltenste Art sein und soll besonders heilkräftig sein.

Der deutsche Botaniker und Arzt Adam Lonitzer (etwa 16. Jahrhundert) bezeichnete die Pflanze als hervorragendes Frauenkraut "für die weisse Zeit der frawen" und empfahl es ebenfalls bei Wurmbefall. Die Verabreichung wurde mit Taubnesselwasser empfohlen, welches in Leinentuch getränkt werden soll und sich damit jeweils morgens und abends waschen sollte.

Auch der Leonhart Fuchs (1501–1566) berichtete: "Die Taub- oder Todtnessel wurde von Plinius Lamium genannt, heute nenne man sie Urtica iners et mortua."
Der Begriff Todtnessel und Taubnessel stammt daher, dass ihre Blätter tot seien, im Gegensatz zu den der Brennnessel, und niemand davon Brennen würde, wenn er diese Pflanze "angreift".
Desweiteren empfiehlt Leonhart Fuchs das Heilkraut gegen Geschwülste, Kröpfe, Knollen oder Beulen. Gegen Nasenbluten solle man sich das Kraut in den Nacken binden.

Die Taubnessel wurde ebenfalls vom englischen Kräuterkundler Gerard (1545-1612) empfohlen, auch wenn man keine Beschwerden hatte, sie regelmäßig als Haustee zu trinken um "das Herz fröhlich zu machen und den Lebensgeist zu erfrischen"

Albrecht Haller (1707–1777), schweizer Arzt und Biologe, setzte das blühende Heilkraut "als zuverlässiges Mittel wider den weissen Fluss und die Kröpfe" ein.

Der bekannte Kräuterheilkundige Sebastian Kneipp (1821–1897), der uns ebenfalls bekannt ist für das Wasserheilverfahren, schrieb den Absud aus den Blüten die Kraft zu Ohrendämpfe und Mittelohrenschmerzen zu mindern. Kurz bezüglich dem Wasserheilverfahren: Soweit ich das verstanden habe, ist er dafür bekannt geworden, dass er kalte Fußbäder empfohlen hat um den pH-Wert des Körpers von sauer zu basisch zu machen. Diese Maßnahme war sehr notwendig, nachdem man den Menschen verbot Basenbäder zu nehmen und darauffolgend durch fette Pestwellen massenhafte Leute starben. Nichtsdestotrotz sind solche kalten Fußbäder weniger effektiv als einfach ein Basenbad zu nehmen. Und ob nun der Kneipp dies einführte, oder auch schon vorher jemand darauf kam, ist ebenfalls fragwürdig. hier habe ich erstmals das Thema Basenbad kurz aufgegriffen.

"Kräuterpfarrer" Johann Künzle (1857–1945) verabreichte die Weiße Taubnessel bei Albuminurie (Ausscheidung von Eiweiss im Harn). Er empfahl für den Wintervorrat: "Sammelt Taubnesselblätter und Blüten und dörrt sie lange und gründlich an der Sonne".

Desweiteren soll Taubnessel helfen die Lebenserwartung eines Kranken zu bestimmen. Dazu werden grüne Zweige in den Urin gehängt und wenn diese grün bleiben, dann wird der Kranke wieder gesund. Doch wenn diese verdorren, dann stirbt er. So meinte Valentinus Kräutermann, dessen Name ein Pseudonym ist des Christoph von Hellwig.

Es ist sehr bedenklich, welche Zaubersprüche, die wir heute so im Internet und den neuen Brauchtümer-Büchern finden, denn wirklich angewendet worden sind oder lediglich zur Verwirrung beitragen. Dennoch möchte ich euch nicht vorenthalten, was das Internet dazu sagt, doch bleibe ich generell skeptisch dabei irgendwas davon selbst auszuprobieren. Ich bezweifel, dass Zaubersprüche und irgendwelche angeblichen Rituale dazu beitragen die Verbindung zur Natur herzustellen.
Dennoch:
Elberfelder Rechenbuch, Ende des 18. Jahrhundert genauer 1790, beschreibt: Wenn man kaltes Fieber (Schüttelfrost) hat, dann soll man auf Nesseln pinkeln, dann ein Gebet sprechen und daraufhin den Ort verlassen und auch nie wieder dort hinkommen. Die Zauberformel lautet:
"Hier mach ich mein Wasser auf diesen Samen
In allen Fieber Namen
Das Fieber will mich meiden
Bis daß ich komm und will die Sonne abschneiden
Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes usw." (-> allein wegen den letzten Satz bezweifel ich, dass dieser Zauberspruch herkömmlich ist, sondern eher von den Christen als Verwirrung vorgegeben wurde)
Diese Magie nennt man angeblich Sympathiemagie.

Weitere Heilzauber sind:
Nach der Signaturenlehre hilft Weiße Taubnessel bei dem "Weißen Fluss" der Frauen bei den Wenden (soweit ich recherchiert habe ist das ein alter Begriff für die Slawen) und auch gegen Bleichsucht (Chlorose - eine allgemein chronische Blutarmut).
Desweiteren kann man das zerstoßene Kraut auf die Finger geben bei Fingerwurm, also Nagelgeschwür, und bei Hautverhärtungen an den Füßen "Stoatritt".
Im "Geheimnißvoller Heldenschatz" von J. Starcicius taucht Taubnessel bei Krankheitsorakel auf.

Mit der Taubnessel kann man nicht nur heilen oder herausfinden, ob man wieder gesund wird, auch gibt es Bindezauber. z.B.:
Wenn man die Taubnessel bei Dreisgenzeit sammelt, in einjährigem Zypressensaft einlegt und mit sich trägt, macht es den Träger sanft und gütig. Außerdem hilft es allen Widerpart zu überwinden.
Ein Taubnesselkranz um den Hals eines Rindes gebunden, folgt das Tier einem überall hin.

Die Taubnessel bei einem Auffahrtstag ausgegraben, in fließendem Wasser und Wein gewaschen und dann bei sich getragen, macht uns unbesiegbar.
Darüber hinaus brühten die Wenden die Milchtöpfe mit Dorant (eine Mischung aus Sumpfgarbe und Taubnessel) gegen Hexen.

Auch: Einst wurde aus der Taubnessel Bier gebraut.

Im Christentum ist die Weiße Taubnessel der Maria geweiht, welche die Herrin der heilenden Natur ist.

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weitere Folklore

Es ranken sich viele Mythologien um diese Taubnessel. Dabei geht es z.B. darum, dass man sich von der Fähigkeit der Taubnessel erzählt, dass sie spirituelle Kräfte anzieht oder auch verstärkt. Außerdem sei sie in der Lage Böse Geister abzuwehren und wird dahingehend gerne als Schutzamulett getragen. Ein Taubnessel Kranz um den Hals getragen, soll gegen Gefahren aller Art helfen.

Auch besagt eine Legende, dass in der Taubnessel Feen wohnen.
Die Blüten der Taubnessel haben eine besondere Kraft, wenn man sie zur Mittsommernacht sammelt. Zu dieser Zeit sollen nämlich viele Feen um die Taubnessel tanzen und damit ihre mystischen Kräfte auf das Kraut übertragen.

Doch gegenteiliges wird ebenfalls beschrieben und unter dem Begriff Aberglaube gesetzt: Einige Menschen glauben, dass das Kraut Unglück heimbringt, wenn man es ins Haus bringt, v.a. wenn sie während der Nacht gesammelt wird.
Auch wird in einigen Kulturen behauptet, dass Geister solche Orte bewohnen, an denen die Taubnessel wächst und das Betreten dieser Orte Unglück bringen könne.

Ebenfalls gibt es den Aberglauben, dass die Taubnessel die Fähigkeit habe, die Sprache der Vögel zu verstehen. Durch den Verzehr von Taubnesselblättern wird die Fähigkeit der Menschen, die eh schon die Botschaften der Vögel verstehen können, nochmals verstärkt.

Brauchtum:

Im Brauchtum gelten getrocknete Taubnessel als Glücksbringer. Desweiteren hatte sie im Malefizglauben einen großen Stellenwert.
Außerdem ist die Taubnessel der Rune Rehu zugehörig, welches dem Geschlecht der Freya entspricht.
In der magischen Sieben oder neun Kräutersuppe sollte Taubnessel ebenfalls nicht fehlen.

In einigen ländlichen Gebieten wird die Taubnessel gerne zu Frühlings- oder Sommerritualen angewendet. Dabei sammelt man die Blüten der Taubnessel, bindet sie zu Kränzen und hängt sie in den Häusern auf. Damit symbolisiert man Glück und Fruchtbarkeit. Diese Brauchtümer finden ihre Wurzeln oftmals in alten Fruchtbarkeitsritualen und mit dem Wunsch nach einem erfolgreichen Erntejahr.

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Räucherung:

Eine Räucherung mit Taubnessel ist dahingehend hilfreich, neue Energien ins Haus zu bringen. Sie reinigt die Atmosphäre und hütet vor Unglück. Dabei sind ihre Haupteigenschaften bei einer Räucherung: Beschützend, reinigend, erfrischend, revitalisierend, aktivierend, klärend und abwehrend gegen negative Energien. Negative Energien sind nicht schlimmes und treten auf z.B. bei Trennung, Todesfällen, Streitereien oder sind noch von den Vorbesitzern des Hauses da. So wird empfohlen mit Taubnessel zu räuchern bei einem Neueinzug in eine Wohnung oder ein Haus. Eine Räucherung eignet sich spätestens, wenn man erschöpft, müde und antriebslos ist.

Die Sammelzeit um es als Räucherwerk anzuwenden ist zur Sommersonnenwende. Die magische Sammelzeit stammt von den irischen Hochfest, und zwar dem Schnitterfest. Sie sollen besonders wirkungsvoll und magisch sein, wenn man Taubnessel vor Sonnenaufgang und schweigend ernte.

Das Räucherwerk kann kombiniert werden mit z.B.: Pfefferminze, Melisse. Desweiteren Gundermann, Sumpf-Schafgarbe und der Andorn als beschützendes Räucherwerk.

Taubnessel war auch im Kräuterbüschel , der gegen Blitzeinschlag und Krankheit verräuchert wurde. Kräuterbüschel werden jährlich anlässlich zu Mariä Himmelfahrt (15. August) bei einer Kräuterweihe gesegnet und daraufhin mit ins Haus gebracht. Außerdem wurde zwischen Weihnachten (Jul-Fest) und Neujahr oft mit Kräuterbüschel geräuchert.

Symbolik:
  • Sanftmut
  • Güte
Charakteristik:
  • Bescheidenheit
  • Auflösung von Widerständen
  • selbstgewählte Taubheit
Planet:

Mars

Element:

Wasser

Geschlecht:

weiblich

Blumensprache in Prosa:
Ich mag nichts hören.

Blumensprache nach Zerling:
Ich mag wirklich nichts davon hören!

Gedicht: Wilhelm Busch: Am Vorabend von Rosens Geburtstag, 1899-1907 hier.
Ein weiteres Gedicht hier.

Der österreichische Schriftsteller Karl Heinrich Waggerl (1897–1973) beschrieb die Weiße Taubnessel folgend:

"Am Strassenrand mit Staub bedeckt, blüht eine Nessel, die ist taub. Sie blüht bei Sonnenschein und Frost, mühselig, aber doch getrost. Dereinst, am Tage des Gerichtes (sie hört von den Posaunen nichts), wird Gott ihr einen Boten schicken. Der wird die taube Nessel pflücken und in den siebten Himmel bringen. Dort hört auch sie die Engel singen."

Signaturenlehre

In der Signaturenlehre kann man herauslesen, dass die Weiße Taubnessel hervorragend ist gegen Beschwerden des Urogenitaltraktes bei Frauen. Die schneeweißen Blüten und das sanftgrüne Blattwerk steht für die besänftigenden Kräfte der Frauen. Dabei ist eben die weiße Farbe der Blüten von Bedeutung, die wir als Signatur für die Behandlung von Weißfluss aus dem lebendigen Buch der Natur lesen.

Aromatherapie

Aufgrund des angenehmen Dufts der Taubnessel wird sie gerne in der Aromatherapie angewendet. Ihre Wirkung ist dabei beruhigend und kann dazu beitragen das Nervensystem zu entspannen und Stress abzubauen.

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Inhaltsstoffe

  • Anthocyane
  • wenig ätherisches Öl (bis zu 0,5%)
  • Betaine (in Blätter)
  • Cholin
  • Flavonglykoside
  • Flavonoide: Quercetinglykoside, Rutosid, Tilirosid (in Blüten)
  • Flavonoide: Kämpferol, Quercetin (in Blätter) desweiteren Rutin
  • Gerbstoffe (in Blüten und Blätter) (zusammenziehend, blutungsstillend bei Haut und Schleimhäuten)
  • Glykoside
  • Histamine
  • Iridoidglykoside: Albosid A+B, Caryoptosid, Lamalbid (in Blüten und Blätter) (herz- und gefäßstärkend)
  • Kalium
  • Kohlenhydrate
  • Kieselsäure
  • Lamiaceen-Gerbstoffe
  • Labiat-Gerbstoff
  • Mineralien
  • Phenylpropanderivate: Acteosid, Chlorogensäure, Lamalbosid (in Blüten)
  • Phenolcarbonsäuren: Isoferulasäure, p-Cumarsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure (in Blätter)
  • Phenolsäure
  • Schleimstoffe (in Blüten) (reizlindernd)
  • Schleim
  • Saponine
  • Secoiridoidglykoside wie Lamalbid
  • Stachydrin (in Blätter)
  • Spurenelemente: Eisen, Magnesium, Mangan
  • Tannin
  • Tyramin
  • Triterpensaponine (in Blüten) (auswurffördernd)
  • Terpene
  • Vitamin C (in Blätter)
  • Vitamin A (in Blätter)
  • Vitamin B
  • Zink

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Wirkungen

  • adstringierend (zusammenziehend)
  • antioxidativ
  • antibakteriell
  • antimikrobiell
  • auswurffördernd
  • beruhigend
  • blutreinigend
  • blutstillend
  • entzündungshemmend
  • entkrampfend
  • Gestagenbildung anregend
  • gallenflussfördernd (choleretisch)
  • harntreibend (schwach)
  • immunprotektiv
  • juckreizlindernd
  • krampflösend
  • lymphreinigend
  • milzunterstützend
  • Östrogenbildung anregend
  • reizlindernd
  • Progesteronbildung anregend
  • schmerzlindernd
  • sekretolytisch (schleimlösend)
  • verdauungsfördernd

äusserlich:

  • antimykotisch
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • entfettenden Effekt auf Haut und Haare
  • juckreizstillend
  • schleimhautschützend

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Anwendungsgebiete

allgemein:

  • Allgemeine Oberbauchbeschwerden
  • Augenflimmern
  • anregend auf Herz-Kreislauf-System
  • Anämie
  • Arthritis
  • Ausfluss
  • Asthma
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Blasenlähmung
  • Blasenentzündung
  • Blasen- und Nierensteine
  • Bronchitis
  • Beruhigungsmittel bei älteren Menschen
  • Entzündungen von Mund- und Rachenschleimhaut (Pharyngitis)
  • Entzündungen der Haut
  • Eitrige Entzündungen wie Nagelbetteiterung
  • Ekzeme
  • Frauenleiden (Weißfluss, gestörte Periode)
  • Fieber
  • Furunkel
  • Kehlkopfentzündung
  • Hämorrhoiden
  • Hautprobleme
  • Husten
  • Insektenstiche
  • Juckreiz im Intimbereich
  • Juckender Kopfhaut
  • Krampfadern
  • Katarrhe der oberen Luftwege (wissenschaftlich nachgewiesen)
  • leichte Fettverdauungsstörungen
  • Magen-Darm-Beschwerden, Magenkrämpfe, Durchfall, Völlegefühl
  • mattes Haar (macht die Haare glänzend)
  • Nagelbettentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Prostataschwellung
  • Rheuma
  • Schwindel
  • Sonnenbrand
  • Schuppen
  • Stress
  • Schlafstörungen bei älteren Menschen
  • Seitenstrangangina
  • Überreiztheit
  • Verdauungsstörungen
  • Verbrennungen
  • Vorbeugung vor frühzeitiger Alterung
  • Wundheilung
  • Wechseljahresbeschwerden

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Volksheilkunde:

  • allgemeine Oberbauchbeschwerden
  • Augenflimmern
  • Blutreinigung
  • Bissen von giftigen Tieren
  • Blähungen
  • Erkältungen
  • Gicht
  • Gliederschmerzen
  • Hautproblemen, wie Sonnenbrand, Verbrennungen und Schwellungen
  • Innere Wunden
  • Kehlkopfentzündung
  • Lungenbeschwerden, Lungenblutungen
  • leichte Fettverdauungsstörungen
  • Magenkrämpfe (z.B. als Tee mit Schafgarbe)
  • Magenblutungen
  • Menstruationsbeschwerden, unregelmäßige oder schmerzhafte, soll Stärke der Blutung regulieren, starke Blutung wird abgeschwächt und schwache Blutung gestärkt
  • Nervosität
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Nasenblutungen
  • Nagelbettentzündung
  • Rachenentzündung (Pharyngitis)
  • Reduzierung von Fettleibigkeit
  • Seitenstrangangina
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Skorbut
  • Tollwut
  • Vergiftungen von Bilsenkraut, Schierling und Tollkirsche

Homoöpathie:
verwendet alle Teile der Pflanze außer die Stängel

  • Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane
  • Erkrankungen der Niere
  • Erkrankungen der ableitenden Harnwege
  • Gicht
  • rheumatische Beschwerden
  • Windpocken
  • Verletzungen (äußerlich)

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Traditionelle Chinesische Medizin (TCM):

-1. Nässe/Feuchtigkeit und Hitze ausleiten:

  • Albuminurie
  • Adnexitis
  • Blasenkrämpfe
  • Bettnässen
  • Blasenentzündung
  • Colitis
  • Darmblutung, Darmentzündung, Darmulkus chronisch
  • Dysenterie
  • Diarrhö fieberhaft
  • Drüsenschwellung
  • Eileiterentzündung
  • Enteritis
  • Eiweiss im Urin
  • Enuresis nocturna nervöser Kinder
  • Fluor vaginalis
  • Gicht
  • Hauterkrankungen bei Kindern
  • Menstruationsblutung verfrüht
  • Magengeschwür chronisch
  • Milzschwellung
  • Metritis
  • Nierenbeckenentzündung, Nierenentzündung
  • Nephritis
  • Prostatitis, Prostataentzündung
  • Pyelitis
  • Pyelonephritis
  • Prostataadenom
  • Prostatahyperplasie, Prostatahypertrophie, Prostatavergrösserung
  • Reizblase
  • Schleimstuhl, Schleim im Verdauungstrakt
  • Urogenitalentzündung
  • (weißlicher) Ausfluss
  • Zyste
  • Zystitis

-2. Schleim-Hitze auflösen

  • Bronchialschleim zäh
  • Leistenlymphdrüsenschwellung
  • Phlegma-Aggressionen
  • Schleim zäh
  • Wundheitsgefühl in den Atemwegen

-3. Qi tonisieren

  • Ausfluss
  • Amenorrhö
  • Blähungen
  • Diarrhö
  • Durchfall
  • Dysmenorrhö
  • Flatulenz
  • Harninkontinenz
  • Leukorrhö
  • Menstruationsblutung ausbleibend, Menstruationsblutung schmerzhaft, Menstruationsblutung unregelmässig
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Pubertätsprobleme junger schüchterner Mädchen
  • Qi-Mangel des Uterus
  • Schüchternheit
  • Uterusatonie
  • Verdauungsschwäche

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Anwendungsbeispiele

  • Blüten: Desserts, Kräuterbutter und Salate, Tee, Sirup, Deko und Speisen, als Snack

  • Blütennektar kann man auch so aussaugen

  • Junge Blätter im Salat

  • Junge Triebe und Blätter gekocht für: Gemüse, Suppen, Chips, Bratlinge, Brotteig und Eierspeisen

  • Wurzeln: gekocht als Notnahrung, Suppe, Pesto, geröstet als Kaffeeersatz

  • Arzneimittel mit dem Kraut werden unter den Namen Lamii albi flos & Lamii albi herba bezeichnet

  • Aufguss

  • Auflauf

  • Bad

  • Backwaren

  • Butter

  • Dampfinhalation

  • Desserts

  • Frischpflanzen-Verreibung

  • Fleischgerichten wie Hühnchen, Fisch

  • Gesichtswaschung

  • Hautpflegeprodukte

  • Haarefärben (Im Mittelalter nahm man die Wurzeln um sich die Haare gelb zu färben)

  • Haarspülung

  • Haarshampoo

  • Haartonikum gegen mattes Haar und Haarausfall (z.B. aus Apfelessig und Taubnessel Gemisch, oder Haarwasser)

  • Kräuterwein

  • Kräutertabake

  • Kräuterlimonade (Kombucha und Wasserkefir)

  • Kaffeeersatz aus den gerösteten Wurzeln

  • Nerven- und Schlaftees

  • Öl (auf geschwollene oder schlappe Füße)

  • Pulver

  • Pesto

  • Quarks

  • Spagyrik

  • Salben

  • als Spinat

  • Salate

  • Samen kann man zu Sprossen ziehen

  • Suppengemüse

  • Smoothie

  • Sitzbädern

  • Taubnesselblütensirup

  • Tinktur

  • Tee (gerne in Kombination mit Frauenmantel und Schafgarbe)

  • Umschläge

  • Waschungen/Spülungen

  • Zäpfchen

  • Zugabe von Kräutertees

verwendete Pflanzenteile

  • (junge) Blätter (und Spitzen vor der Blüte)
  • Blüten morgens gesammelt, bevor die Hummeln den Nektar ausgetrunken haben
  • Samen
  • Triebe
  • Wurzeln

Gut kombinierbar mit: Brennnessel und Rote Taubnessel

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Merkmale

  • Wuchseigenschaften: ausdauernd und recht anspruchslos, krautig, mehrjährig, blüht meist im 2. oder 3. Jahr, winterhart bis -30 Grad (obere Pflanzenteile sterben im Spätherbst ab), Ausläufer überwintern meist grün, sehr ausbreitungsaktiv, Kaltkeimer und Lichtkeimer
  • Wuchshöhe: 30 bis 60 cm, teils 20 bis 70 cm
  • Boden: stickstoffreich, feucht, nährstoffreich, humos, durchlässig, lehmig, pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5
  • Wurzel: kriechender Wurzelstock, unterirdische Ausläufer, reich-verästelt, dunkelbraun
  • Stängel: kahl, vierkantig, deutlich behaart, oft rötlich überlaufen
  • Blätter: kreuzgegenständig, gestielt, Ränder sind gekerbt-gesägt, Blattspreiten sind herz- bis eiförmig, gestielt, weich und anschmiegsam, breit lanzettlich, auf beiden Blattseiten behaart, dennoch keine Brennhaare, Blätter sind meist bis zu 5 cm groß, Blattform erinnert stark an die der Brennnessel
  • Blüten: Lippenblüte, blattachselständige Scheinquirle, quirligen Teilblütenständen in den oberen Blattwinkeln zu jeweils 6 bis 16 Blüten., Blütenkrone ist weiß und 2 bis 2,5 cm groß, Unterlippe ist zweigeteilt also zweigespaltenem Blütenblatt oder auch dreilappig, Staubbeutel sind schwarz mit hellgelben Pollen, Kelch hat am Grund oft braunviolette Flecken, jeweils 5 Kelchblätter, Blüten sind zweiseitig symmetrisch, Oberlippe ist drüsig behaart und ca 10 mm lang und helmförmig. Die Narbe der Blüte ist zweiteilig und von 4 Staubblättern umrandet. Jeweils 2 der Staubblätter sind kurz und lang.
  • Blütenfarbe: weiß
  • Früchte: Im Inneren der Blüte sitzend, Vierteilige Spaltfrucht, Teilfrüchtchen kantig, darin bilden sich viele einzelne Samen und an jedem einzelnem hängt ein Elaisom
  • Samen: hellbraun
  • Sprossachse: vierkantig
  • Verbreitung: unterirdische Ausläufer und Samenaussaat (durch das Elaisom, welches von Ameisen abtransportiert wird)
  • Bestäubung: überwiegend durch Hummeln
  • Geschmack: roh eher muffig, ausgebacken sind sie fruchtig-süß, gekocht sind sie mild bis pilzartig, Nektar süß
  • Duft: nach Honig
  • Blütenformel: ↓ K(5) [C(5) A4] G(2)

Vorkommen

  • Europa
  • in Mittel- und Nordasien
  • Afrika
  • in Nordamerika als Neophyt

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Standort/Fundort

gilt als Pionierpflanze und Kulturfolger.
bis zu einer Höhe von 2100 m anzutreffen.

  • halbschattig bis schattig
  • Bahndämmen
  • Brachflächen
  • Entwässerungsgräben
  • Gartenzäune
  • Gebüsche
  • Gräben
  • Hecken
  • Hofplätze
  • Laubwälder
  • Mauern
  • Nadelwälder
  • Ödland
  • Rainen
  • Ruderalflächen
  • Schuttplätzen
  • Selten auf Äckern
  • Sträuchern
  • an Wegen
  • Wiesen
  • Zäune

oft zusammen mit Brennnessel anzutreffen.

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Sammelhinweise

  • Aussaat: ist im März schon möglich
  • Blütezeit: April bis Oktober
  • Fruchtwachstum: nach der Blüte also im Oktober
  • Erntezeit: Mai bis August (während es blüht)
  • Trocknung: verlieren die Blüten ihre weiße Farbe und werden gräulich
  • Insekten: gute Bienenweide, z.B. kann man von 1 Hektar Taubnessel bis zu 190 kg Honig pro Vegetationsperiode ernten. u.a. beliebt bei: Wildbienen, darunter vor allen Hummeln; Raupenfutterpflanze für: z.B. Schmalflügeliger Fleckleibbär, Olivbraune Steineule, Achateule, Spanische Fahne, Schönbär, uvw.
  • Futter für Tiere, wurde z.B. in Kriegszeiten als Futterersatz verwendet. V.a. Pferde, die zu dünn waren oder unter Verdauungsstörungen litten, ging es besser, wenn man ihnen ins Futter Taubnessel mischte. Gibt man den Hühnern Taubnessel, so legen sie mehr Eier.
  • Gefährdet? Geschützt?: Sie kommt sehr häufig vor.
  • Sicherheitshinweis: Bisher sind keine Nebenwirkungen bei der Anwendung bekannt. Dennoch ist Vorsicht geboten bei der Einnahme der Taubnessel bei stillenden und schwangeren Frauen. Allergiker auf Lippenblütler sollten ebenfalls auf den Konsum von Taubnessel verzichten.

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Verwechslungsgefahr

Quellen:
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Weiterführend: hier die Verwechslungsgeschichte der Weißen Taubnessel mit der Zitronenmelisse.

Hinweis!

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)

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