Die Weihnachtszeit ist für mich generell nicht allzu stressig. Jedes Jahr erledige ich meine Besorgungen an einem der letzten Adventstage und schaffe es trotz des vielerorts herrschenden Trubels, gemütlich durch diese Zeit zu kommen. Wie üblich habe ich unseren Weihnachtsbaum erst in den letzten Tagen vor Weihnachten besorgt. Er fristet dann über die Feiertage ein einsames Dasein, eingewassert auf dem Balkon, während wir einige Tage auf dem Land verbringen. Aufgeputzt wird der Baum dementsprechend erst nach Weihnachten, damit er dann möglichst lange in voller Pracht erstrahlen kann, wenn wir wieder daheim sind.
Dieses Jahr habe ich getrennt von meiner Freundin gefeiert - ich in Wien, während sie auf dem Land bei ihrer Familie war. Am Christtag habe ich mich dann auch aufs Land begeben. Es wäre perfekt gewesen, hätte sich nicht ein kleiner Zwischenfall ereignet, der meine Tagesplanung am Weihnachtstag gehörig durcheinandergebracht hat, kostspielig war und Schuld daran hatte, dass ich in der Nacht vor Weihnachten kein Auge zumachen konnte - also durchmachen musste - ein Umstand, durch den ich die folgenden Weihnachtstage wie gerädert war.
Der Zwischenfall ereignete sich in der Nacht kurz vor 4 Uhr am Weihnachtstag - also zum denkbar ungünstigsten Augenblick. Nachdem ich am 23. die Wohnung auf Vordermann gebracht und nach dem Abendessen einen etwas längeren Fernsehabend verbracht hatte, wollte ich vor dem Schlafengehen noch schnell den Müll in den Müllraum bringen. Kurzerhand zog ich einen Pulli an - zum Glück, wie sich später herausstellte - und machte mich auf den Weg. Als ich den Schlüssel zum Aufsperren der Tür zum Müllraum herumdrehte, nahm das Unglück seinen Lauf - der Schlüssel brach ab, und ich hatte nur das Endstück in der Hand. Erwähnen muss ich noch, dass sich unser Müllraum außerhalb der Wohnanlage befindet.
Ich stand also mitten in der Nacht vor dem Haus, es war windig und kalt. Ein Handy hatte ich natürlich nicht dabei, und zu der Zeit war natürlich auch niemand auf der Straße. Mit dem Schlüsselende konnte ich die Tür des Müllraums öffnen und verbrachte dann rund 2 Stunden dort, immer wieder Ausschau haltend, ob jemand unterwegs war, um mir ein Handy für einen Anruf ausborgen zu können. Der Müllraum bot zwar Schutz vor dem Wind, es war aber trotzdem eisig kalt.
Es war wie verhext - kein Passant ging vorbei, und ich wollte in der Anlage keinen der Nachbarn zur Unzeit wecken. Meine Hoffnung lag bei den Hundebesitzern, die normalerweise sehr früh ihre ersten Gassirunden drehen. Allerdings waren diese wohl verreist oder nutzten den Weihnachtstag zum Ausschlafen. Während des Wartens in der Kälte kam mir das Weihnachtslied "Kling, Glöckchen, klingelingeling" und die darin enthaltene Textpassage "Lasst mich ein, ihr Kinder, ist so kalt der Winter, öffnet mir die Türen" in den Sinn.
Es war dann gegen 6 Uhr, als eine Nachbarin als Erste das Haus verließ und mir aufsperrte - wodurch ich in den Gemeinschaftsraum hineinkonnte. In die Wohnung konnte ich natürlich weiterhin nicht. Sie lieh mir kurz ihr Handy, um meine Freundin anzurufen. Diese bat ich, meine Mutter zu verständigen, die einen Schlüssel für Notfälle hat. Allerdings hatte sie das Handy nicht eingeschaltet und war somit nicht erreichbar. Einige Zeit später kam dann doch ein Hundebesitzer mit seinem Vierbeiner, und ich konnte erneut meine Freundin anrufen. Ich erfuhr dann, dass meine Mutter nicht erreichbar war, und so ließ ich meine Freundin den Schlüsseldienst rufen. Dieser kam dann und konnte in wenigen Minuten den abgebrochenen Schlüssel aus dem Schloss der Müllraumtür herausholen und mir die Wohnungstür öffnen. Es schien kinderleicht zu sein, allerdings war es mit € 390,- dann doch ein sehr teurer Spaß.
In der Wohnung hatte ich zum Glück noch einen Ersatzschlüssel, sodass dann Weihnachten wie geplant über die Bühne gehen konnte. Einzig die Nacht ohne Schlaf hing mir dann, wie gesagt, einige Tage nach.
Ich hoffe, ihr hattet unbeschwerte Festtage.
A Key Incident: My Christmas Story 2023
The Christmas season, in general, isn't too stressful for me. Every year, I manage to complete my errands on one of the last days of Advent and navigate through the hustle and bustle comfortably. As usual, I only get our Christmas tree a few days before Christmas. It spends the holidays lonely and watered on the balcony while we spend a few days in the countryside. The tree is adorned after Christmas so that it can shine in full glory when we return home.
This year, I celebrated separately from my girlfriend—I was in Vienna, while she was with her family in the countryside. On Christmas Day, I joined her. It would have been perfect if a small incident hadn't disrupted my Christmas plans, proving costly and causing me to spend the night before Christmas without sleep—a circumstance that left me feeling weary for the following Christmas days.
The incident occurred in the night just before 4 a.m. on Christmas Day—the most inconvenient moment possible. After tidying up the apartment on the 23rd and having a slightly extended TV evening after dinner, I decided to take out the trash before going to bed. I put on a sweater—luckily, as it later turned out—and went to the separate trash room outside the residential complex. When I turned the key to unlock the door to the trash room, disaster struck—the key broke, and I was left with only the end piece in my hand. It's worth mentioning that our trash room is outside the residential complex.
So, I found myself in the middle of the night in front of the house; it was windy and cold. I didn't have a mobile phone with me, and, of course, there was no one on the street at that time. Using the broken key end, I managed to open the door of the trash room and spent around 2 hours there, constantly looking out for someone passing by who could lend me their phone for a call. While the trash room provided shelter from the wind, it was still freezing cold.
It was as if under a spell—no passerby, and I didn't want to wake any neighbors at an ungodly hour. My hope was with dog owners who usually take their first walks very early. However, they were either away or enjoying a Christmas morning lie-in. While waiting in the cold, the Christmas song "Kling, Glöckchen, klingelingeling" and the lyrics "Lasst mich ein, ihr Kinder, ist so kalt der Winter, öffnet mir die Türen" came to mind.
Around 6 a.m., a neighbor was the first to leave the house and unlock the door, allowing me to enter the common area. I still couldn't get into the apartment. She briefly lent me her phone to call my girlfriend. I asked her to inform my mother, who has an emergency key. However, my mother had not turned on her phone and was unreachable. Some time later, a dog owner with his furry companion finally passed by, and I could call my girlfriend again. I learned that my mother was still unreachable, so I had my girlfriend call the locksmith. He arrived and, within a few minutes, removed the broken key from the trash room door and opened the apartment door. It seemed straightforward, but at €390, it turned out to be a costly affair.
In the apartment, fortunately, I had a spare key, and Christmas proceeded as planned. Only the night without sleep haunted me for several days, as I mentioned earlier.
I hope you had joyful holidays.