Since the podcast is in German, I am writing this blog post exclusively in German. Sorry to the English-speaking followers.
Puh! Ich muss erst einmal durchatmen. Obwohl ich den Podcast "Fighting Long Covid" noch nicht beendet habe (Folge 4 von 7), möchte ich jetzt schon eine Empfehlung dafür aussprechen. Das Erzählte zeigt unverblümt die Verletzlichkeit der erkrankten Person. Vor ihrer Erkrankung mit Corona noch kerngesund, ist sie jetzt schwerstkrank und stand dem Tode in so manchen Momenten sehr nahe. Sie, das ist Charlotte Mellahn, die den meisten wohl eher unter Visa Vie bekannt ist. Als Musikjournalistin, Autorin und Moderatorin hat sie sich einen Namen gemacht.
Der Podcast spiegelt den Verlauf nach ihrer Covid-Erkrankung wieder, die geprägt von Rückschlägen war und bis heute ist. Diabetes Typ 1 und starke Herzprobleme sind dabei wohl die schwerwiegendsten der vielen Folgen. Auch zeigt Fighting Long Covid - quasi nebenbei - viele Schwächen im Gesundheitssystem auf, ohne dabei darauf einen Fokus zu setzen.
Persönlich berührt mich der Podcast in besonderem Maße. Auch wenn lange nicht so schwer erkrankt, habe auch ich mich teilweise im deutschen Gesundheitssystem schon sehr verloren und alleine gelassen gefühlt. Alles, was nicht Alltag oder die Norm ist, ist eine besondere Herausforderung. Und oft wird man nicht ernst genommen. Ich kann mich in vielen Momenten in ihren empfundenen Emotionen wiederfinden. Zudem ist ein mir nahestehendes Familienmitglied schwer an Covid erkrankt gewesen, verbrachte drei Wochen auf der Intensivstation und hat mit Glück überlebt.
Diese Erfahrungen machen das Hören des Podcasts schwer und trieben mir die Tränen in die Augen. Aber auch ohne diesen persönlichen Bezug ist der Podcast sehr berührend. Von 0 auf 100 ist ihr Leben sehr ernst geworden und der Zuhörer ist "fast" live dabei. Selten habe ich so viel "Realtalk" gehört. Darum möchte ich auch die Triggerwarnung aussprechen, dass der Podcast emotional und mental sehr aufwühlend sein kann.
Vor Visa Vie's Offenheit kann man nur den Hut ziehen. Ich hoffe für sie, dass sich der gesundheitliche Leidensweg irgendwann auf ein erträgliches Niveau einpendelt.
An alle Coronkritiker und -schwurbler: Erspart mir und allen anderen eure Kommentare.