Ukraine Krieg - 3 Investmentideen, um von einem möglichem Frieden zu profitieren

in #hive-1215665 days ago

Hallo liebe Leser, heute möchte ich drei Investmentideen vorstellen, welche von einem Frieden oder gut laufenden Friedensgesprächen im aktuellen Ukrainekrieg stark profitieren sollten. Dabei werde ich die Unternehmen von wenig spekulativ bis hochspekulativ sortieren. Sollte dabei eines der Unternehmen Euer Interesse wecken, dann macht bitte vor einem Kauf eine ausführliche Chance/Risiko Analyse und investiert nur so viel wie es zu Eurer Anlagestrategie passt.

Aber genug des Vorworts und rüber zu den Unternehmen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!

Raiffeisen - Stabiles Geschäft auch ohne Osteuropa?

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Wenn man den Chart der Raiffeisen Aktie verfolgt, dann kann man den Beginn des Ukraine Kriegs sehr gut in diesem ablesen. Dies ist wenig verwunderlich, denn die Raiffeisen Gruppe pflegt seit mehreren Jahrzehnten eine gute Beziehung zu vielen osteuropäischen Ländern und hat sich im Laufe der Zeit genau in diesen sehr große Niederlassungen aufgebaut.

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Des Weiteren ist das Unternehmen ein großer Kreditgeber in der Region. Daher ist es wenig verwunderlich, dass der Unternehmenskurs sich stabilisiert hat, nachdem absehbar war, dass der Krieg sich nicht auf weitere Länder ausbreiten wird. Auch die Dividendenzahlung wurde wieder aufgenommen, nachdem diese, um die Liquidität zu schonen, unmittelbar nach Kriegsbeginn ausgesetzt wurde.

Trotz der Erholung lastet der Krieg aber immernoch extrem auf der Unternehmensbewertung. Durch den Zinsanstieg zählen Banken in den letzten 2 Jahren zu Topperformern und überschlagen sich mit den Dividendenerhöhungen. Bei der Raiffeisen liegt das KBV bei unter 0,4 und spiegelt damit das Misstrauen in das Unternehmen wider.

Aus meiner Sicht hat sich die Raiffeisen in den letzten Jahren jedoch gut auf die Situation eingestellt. Dadurch gehe ich davon aus, dass Sie - auch wenn der Krieg nicht in diesem Jahr enden sollte - nicht daran zugrunde geht sondern fortbesteht.

Cadogan Energy Solutions - Von Firmenauflösungen profitieren?

Ich bin mir sehr sicher, dass es sich bei Cadogan Energy Solutions um ein Unternehmen handelt, von dem die meisten Leser noch nie gehört haben. Das ist auch nicht verwunderlich, denn das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von lediglich 11 Mio. Pfund die Definition eines Micro Cap. Hier sind Limitorders eine absolute Pflicht.

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Ähnlich groß wie die Marktkapitalisierung sind auch die Unternehmens Assets. Das Unternehmen besitzt ausschließlich ein Öl- und Gasprojekt in der Westukraine und ist damit weit entfernt von der aktiven Front zu Russland. Trotzdem sollte man hier von allen möglichen Kriegsrisiken ausgehen.

Das Ölprojekt ist ebenfalls überschaubar groß und produziert nur 350 Barrel am Tag.

Besonders interessant ist dabei, dass das Unternehmen auch ohne die Firmen Assets ca. 20 Mio. Pfund Cash besitzt. Selbst wenn das Ölprojekt vollständig zerstört wird, sollten bei einer Firmenauflösung genug liquide Mittel vorhanden sein, um zumindest einen kleinen Kursgewinn zu erhalten. Interessanter wird es, wenn das Projekt nach einem eingetretenen Frieden verkauft wird und es mit dem zusätzlichen Gewinn zu einer Liquidation kommt. Dann sollte man ein vielfaches des aktuellen Kurses als Dividende erhalten.

Die Unternehmensauflösung halte ich persönlich für sehr wahrscheinlich, weil der langjährige Großaktionär letzten Monat im Alter von 97 Jahren verstorben ist.

Ferrexpo - Im Auge des Sturms

Mit Ferrexpo kommen wir der Ukrainischen Front ein gutes Stück näher. Auch wenn das Unternehmen um einiges größer ist als Cadogan Energy Solutions, ist hier das Risiko eines Totalverlusts aus meiner Sicht wesentlich höher.

Wie der Name des Unternehmens vermuten lässt, dreht sich bei Ferrexpo alles um die Produktion von Eisen. Genauer gesagt um Eisenpallets, welche sie in die gesamte Welt verkaufen. Allerdings ist das Unternehmen stark von den Ausläufern des Krieges betroffen. In Jahres- und Quartalsberichten findet man etliche Aussagen wie folgende:

"Die Gruppe hat im Berichtsquartal trotz der Störungen im Stromnetz zwei (von vier) Pelletieranlagen erfolgreich betrieben, wobei der Schwerpunkt auf höherwertigen Pellets und hochgradigen Konzentraten lag."

Unter normalen Bedingungen wäre es kaum vorstellbar, dass ein Unternehmen berichtet, dass lediglich 50% der Anlagen betrieben werden konnten und dies auch noch als Erfolg verkauft. Aber im Krieg ist eben alles anders.

Ferrexpo war in den letzten Quartalen immer wieder von Stromausfällen betroffen und musste zeitweise den gesamten Produktionsbetrieb stillegen. In der Zwischenzeit, hat das Unternehmen mobile Notstromaggregate angeschafft und damit etwas Unabhängigkeit vom Stromnetz gewonnen. Dadurch stiegen die Stromkosten des Unternehmen allerdings erheblich und die Margen wurden stark belastet.

Es gibt aber auch positive Meldungen aus dem Unternehmen. Im letzten Quartal konnten die Barmittel des Unternehmens zum ersten Mal seit Kriegsbeginn gesteigert werden und die Produktion von Eisenpallets erreichte ebenfalls den höchsten Stand seit Kriegsbeginn.

Wenn man in Ferrexpo investiert, sollte man das investierte Kapital geistig abschreiben. Sollte das Unternehmen allerdings den Krieg überstehen, dann hat man sich einen gut vernetzten Eisenproduzenten zu einem unglaublich günstigen Preis eingekauft.

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Sollte das Unternehmen auch nur ansatzweise an seine Profitabilität von vor dem Krieg herankommen, dann können sich Investoren über eine Kursexplosion und eine Dividende von über 30% freuen.

Das waren die drei Unternehmen, welche ich Euch im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg vorstellen wollte. Zugegeben handelt es sich hierbei um sehr spekulative und etwas andere Investitionsideen, aber ich bin trotzdem sehr auf Euer Feedback gespannt.