Liebe Leser,
ich wollte mir schon lange ein Nachtsichtgerät zulegen. Das kann in vielen Fällen nützlich sein, z.B. wenn man nachts unterwegs ist in der Natur, oder im Fall eines Blackouts.
Kürzlich kam (von Amazon bestellt) das Moonfox-x83, ein handliches und einfach zu bedienendes Gerät der mittleren Preisklasse (ca. 300€) und einigermassen vernünftigen Reviews. Es gibt auch solche um 50€, aber von denen würde ich abraten. Umgekehrt gibt es auch Profigeräte um weit über 1000€, aber so einen Anspruch habe ich gar nicht.
Die Features im Überblick:
- Verwendung bei Tag und Nacht
- Rutschfester Silikongriff
- Max. 8-fache Vergrößerung (digital), Linse F=1,2
- Objektivdurchmesser 25mm
- Aufnahme von Fotos (max. 36M) und Videos (max. 4K) auf eine Micro SD-Karte (max. 32GB)
- Infrarotsensor (7-fach verstellbar) und Sternenlichtsensor (wird bei Bedarf zugeschaltet)
- 4,5 Zoll Bildschirm
- Typ-C USB-Anschluß zum Aufladen des 4000mAh Akkus und für die Bildübertragung
- Beleuchtete Bedienungsknöpfe
- Masse/Gewicht: 163x132x69mm / 470g
Der Lieferumfang ist ziemlich komplett, mit dabei waren USB-Kabel, Riemen zum über die Schulter tragen, Reinigungstuch, eine 32GB Micro SD-Karte und eine (englisch- und chinesischsprachige) Bedienungsanleitung. Es fehlt eigentlich nur eine solide Transportverpackung, aber man kann das Gerät auch zur Not in der Hülle aus Luftpolsterfolie (z.B. im Rucksack) transportieren.
So weit so gut, und die Bildqualität?
Um das zu testen, bin ich raus in den Wald, um ein paar Aufnahmen zu machen. Tiere habe ich allerdings weder gehört noch gesehen. Entweder war es zu spät (die meisten Wildtiere bei uns sind dämmerungsaktiv) oder zu kalt oder beides.
Die Qualität der Optik ist leider etwas ernüchternd. Das Digitalzoom ist fast nicht zu gebrauchen, da Details beim Reinzoomen rasch stark verpixelt werden.
Hier ein Beispiel, das erste Bild stammt vom Moonfox, eine Bank am Waldrand in ca. 100m Entfernung. Er war fast Neumond, mit bedecktem Himmel.
Das Vergleichsbild stammt vom Iphone 15 Pro Max. Obwohl es ziemlich gute Fotos bei schlechter Beleuchtung machen kann, kommt es natürlich nicht an das Nachtsichtgerät heran. Die Bank wird zwar einigermassen gut erfasst, aber Detail der Bäume dahinter sind fast keine mehr zu sehen.
Dennoch hätte ich mehr erwartet. Die Tieraufnahmen, die in der Werbung für dieses und gleichartige Geräte benutzt werden, stammen bestenfalls aus einem Zoo, d.h. sind aus der Nähe fotografiert, wenn überhaupt. Für echte Wildbeobachtungen aus der Ferne sind solche gestochen scharfen Aufnahmen leider nicht zu erwarten.
Hier ein Video, wobei die Aussagekraft begrenzt ist, denn durch die Konvertierung ins gif-Format leidet die Qualität natürlich.
Falls ich mit dem Gerät einmal etwas Interessantes vor die Linse bekomme, werde ich es Euch wissen lassen.
Fazit:
Eventuell wäre es doch besser, sich ein Profigerät anzuschaffen.
Oder als Alternative eine bewegungsaktivierte Wildkamera (wie diese von Rollei um ca. 80€) verwenden (die arbeiten auch bei fast vollkommener Dunkelheit), hier ein Video eines Baummarders in unserem Garten (in Zeitlupe abgespielt, da der Kerl in Wirklichkeit viel schneller war):
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