Liebe Naturfreunde,
mit Riesenschritten nähert sich der Frühling auch schon wieder seinem Ende entgegen - wie doch die Zeit verfliegt!
Der Punktierte Gilbweiderich (Lysimachia punctata) blüht jetzt wunderschön, hier ein Fund im eigenen Garten (wurde dort nicht angepflanzt!):
Ja, ich gestehe, das im Hintergrund ist eine häßliche Thujenhecke, aber man muss schliesslich mit seinen Nachbarn auskommen und die stehen da drauf. Und praktisch ist sie schon als pflegeleichter Sichtschutz.
Apropos eigener Garten: Es lohnt sich nicht, ein Gartenupdate zu machen, da ich ein lausiger Gärtner bin (in Vergleich zu vielen anderen hier auf Hive), hier nur eine Auswahl an Dingen, die bei uns gerade so zu finden sind:
Das 2. Bild von unten rechts zeigt allerdings eine Pflanze, die bei uns nicht heimisch ist (daher steht sie auch drinnen) - wer weiß, was das ist?
An den Blättern und Blattstielen eines Wald-Geißblatts (Lonicera periclymenum) melken Ameisen (vermutlich Formica rufa) eine Blattlauskolonie.
Diese Art von Symbiose ist typisch für viele Ameisenarten. Die Ameisen trommeln auf den Hinterleib der Läuse, wodurch diese angeregt werden, den Pflanzensaft, den sie zuvor von der Pflanze aufgesaugt haben, abzugeben (Ameisen lieben Zuckerwasser!). Dafür werden die Läuse von den Ameisen vor Freßfeinden (z.B. den Marienkäfer bzw. seine Larven) geschützt. Einziger Verlierer dieser Symbiose ist dabei die Pflanze.
Ein Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare).
Die Pflanze ist zwar wegen ihres hohen Zuckergehalts im Nektar als Bienenfutter geschätzt, der Honig vom Natterkopf enthält aber Pyrrolizidinalkaloide, deren Abbauprodukte leberschädigend sein könnten. Da es keine Grenzwerte gibt, scheint die Gefahr nicht so groß zu sein. Ist sicher auch eine Dosisfrage und kein Imker würde einen Honig nur aus Natternkopf produzieren.
Brombeeren-Blüten (Rubus sp.). In 2-3 Monaten kann man hier nochmal vorbeikommen und plündern (sofern einem nicht andere zuvorgekommen sind)!
Dagegen fast jetzt schon "reif" sind diese Holzäpfel (Malus sylvestris).
Seit der Jungsteinzeit und auch noch im Mittelalter häufig verwendet (gekocht), hat der Holzapfel (dessen Früchte roh sehr sauer und holzig schmecken) heutzutage so gut wie keine Bedeutung mehr. Die vielen Kulturapfelsorten haben ihn total verdrängt.
Der Wald-Ziest (Stachys sylvatica) hat kleine, aber feine, nach Flieder duftende Blüten ...
...die auch gerne besucht werden!
Übrigens ist hier nichts von einem Insektensterben zu bemerken. Heuer finde ich, gibt es besonders viele Bienen und Hummeln. Ein Hummelvolk hat sogar in unserem Dach ein zu Hause gefunden. Das war ein Drama für sich, denn nur ca. 20cm entfernt befand sich auch der Eingang zu einem Wespennest! Doch bei Wespen gerät Stayout´s Tierliebe an ihre Grenzen und so hatte ich sie mit Gift eradiziert (in der Nacht, wo aufgrund der Temperatur mit wenig Gegenwehr zu rechnen ist). Gottseidank haben die Hummeln überlebt - das Gift und die Panikattacken der Wespen. Denn am nächsten Tag sah ich eine Wespe aus dem Eingangsloch der Hummeln herauskommen - ich rechnete schon mit dem Schlimmsten. Aber der Kampf (sofern es einen gegeben hat) ist gut ausgegangen, seither wird der Eingang nur mehr von den Hummeln benutzt.
Hier sitzt eine Hummel an der Blüte eines Milden Mauerpfeffers (Sedum sexangulare).
Der junge Trieb einer Weidenart - die Blätter sind so flaumig behaart, wie bei einer Pfirsich!
Ach ja, 10 Waldschafe gibt es bei uns in der Nähe auch wieder. Die werden als "Mäh-Schafe" benutzt, um die Feuchtwiese, die besonderns schützenswert ist (so viele davon gibt es nämlich im Raum Wien nicht mehr) vor Verwaldung zu bewahren - sprich die Schafe fressen alles ab, was ihnen schmeckt.
Am liebsten - wenn sie nicht gerade fressen - chillen sie im Schatten von Bäumen oder in der Abendsonne, wie hier.
Es sind hier insg. 7-8 zu sehen, links im Schatten des Baumes sind auch noch 2 dunkle Schafe.
Genug zum Fressen haben die Schafe, das alles wartet noch auf sie.
Der einzelnstehende Blütenstand vom Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum) ist sehr auffallend in der Wiese.
Die Zwiebeln des Schlangen-Lauchs sind gut zum Essen, vor allem in Salaten. Auch wirken sie verdauungsfördernd und desinfizierend. Der Saft aus den Zwiebeln wirkt insektenvertreibend. Eine echte Vielzweckpflanze!
Auch noch im Juni blühend ist der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides).
Achtung, nicht vergessen, dass alle Pflanzenteile, auch die Blätter, stark giftig sind! Für den Menschen gelten 10 Blüten als tödliche Dosis, der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Eine meiner absoluten Lieblingsblumen ist leider nur sehr selten anzutreffen: Die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris).
Diesen Fund hatte ich im Lainzer Tiergarten gemacht.
Zum Abschluss doch noch ein Foto vom Garten. Mit der Wildkamera aufgenommen, hier ein Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) bei seiner frühmorgendlichen Routine, den Nußvorrat in der Futterstation zu überprüfen und auf 0 zu setzen 😃!
Noch einen schönen Start in den Sommer wünsch ich Euch!
All pics by @stayoutoftherz