Liebe Naturfreunde,
heuer zu Ostern war ich ja schon einmal im Salzkammergut, vor allem beim Wolfgangsee (mehr darüber hier). Ein Konzert führte uns diesmal nach Bad Ischl, da nutzten wir die Gelegenheit, die Gegend etwas zu erkunden und zu erwandern. Diesmal war das Wetter durchwachsen (mit Regen muss man in der Region immer rechnen), aber das hat auch seine schönen Seiten.
Blick auf den Wolfgangsee, kurz vor einem Gewitter.
Empfehlenswert (wenngleich leider ziemlich überteuert) ist die Fahrt mit der Katrinseilbahn hinauf auf die Katrin, den Hausberg von Bad Ischl.
Die Gondelchen wirken wie aus den 1960ern, sind aber mit modernen Technik ausgestattet.
Wenn man sich solcherart die Überwindung der ca. 1000 Höhenmeter erkauft hat, kann man oben herrlich wandern und schöne Ausblicke geniessen.
Von dieser "Dreiländerplattform" sieht man auf Salzburg, Oberösterreich und die Steiermark hinunter, links im Hintergrund der Hallstätter See.
Oft zu sehen an Hanglagen sind Bäume mit "Sichelwuchs".
In Winter kann der ins Tal rutschende Schnee junge Bäume nach unten drücken. Wenn im Frühling die Bäume wieder zu wachsen beginnen, richtet sich der oberste Teil des Baumes auf, während der untere noch vom Schnee bedeckt bleibt. Später bleibt dann die Form des Stammes gebogen.
Viele Bäume sind - dank des regenreichen Wetters - üppig mit allerlei Moosen bewachsen.
Eine Silberdistel (Carlina acaulis)
Diese Pflanze mit den sehr stacheligen Blättern gehört - unschwer zu erkennen - in die gleiche Familie wie die Sonnenblume (zu den Korbblütlern).
Eine Europäische Lärche (Larix decidua) ragt über Latschen hinaus.
Latschen, auch Latschenkiefern oder Legföhren genannt (Pinus mugo subsp. mugo), werden zwar nur 1-3m groß, können aber auch an Hängen überleben, bei denen oft Lawinen abgehen und alle anderen Baumarten zerstört werden. Diese Überlebenskünstler kommen bis auf 2700m Seehöhe vor, in niedrigeren Lagen sind sie aber der Konkurrenz durch schnell- und höherwachsendere Arten nicht gewachsen.
Genutzt wird die Latsche vor allem durch ihr sehr angenehm duftendes Latschenkiefernöl!
Der Bunte Hohlzahn (Galeopsis speciosa Mill.), ein typischer Lippenblütler.
Auch hier zu finden: Die Tollkirsche (Atropa belladonna).
Ein Silbergrüner Bläuling (Polyommatus coridon).
Diese Art ist zwar nicht gefährdet, aber die Populationen haben deutlich abgenommen.
Die Wurzeln dieser Bäume scheinen ein Eigenleben zu führen!
Unverwechselbar sind die Blüten des Europäischen Alpenveilchens (Cyclamen purpurascens
oder europaeum), auch Zyklame genannt.
Der Wurzelstock dieser Pflanze wurde schon in der Antike und im Mittelalter als Heilmittel für alles Mögliche verwendet, unter anderem für Abtreibungen, gegen Gicht & Geschwüre und zur Wundheilung.
In Österreich kann man auch beim Wandern im Gebirge nicht verhungern. Eine Rastpause in einer der Hütten ist umso verlockender, wenn man einen Kaffee und einen selbstgemachten Mohnkuchen bekommt, wie hier in der "Hoisnradalm".
Statt Rinder werden dort seltsamerweise Yaks (Bos mutus) gehalten.
Yaks sind an extreme Kälte und geringen Luftdruck angepasst. -40°C halten sie mühelos aus. Dafür machen ihnen +20°C Wärme schon zu schaffen.
Ein ganz normaler Trinkbrunnen, oder? Ich bin sicher der Einzige, der da etwas Seltsames sieht.
Generell gibt es viel Holz hier, öfter sieht man beeindruckende Vorräte, und immer fachmännisch gelagert.
Im Raum Wien dagegen ist kaminfertiges Holz absolute Mangelware und es werden Phantasiepreise dafür gezahlt! Wer eine gute Quelle in der Nähe hat, bitte melden 😃.
Auf der Rückreise besuchten wir noch den Attersee. Dieses kleine, unscheinbare Häuschen auf einer Wiese direkt am Seeufer...
...diente als "Komponierhäuschen" für Gustav Mahler!
Mahler, der die Unberührtheit der Natur über alles liebte, liess sich 1894 dieses aus nur einem Raum bestehende Häuschen am See bauen, um sich völlig ungestört ganz der Komposition hingeben zu können. Hier entstanden Teile seiner 2. und die komplette 3. Symphonie, einzigartige Werke der Musik, die, wie seine 1. Symphonie, seiner Zeit weit voraus waren und deren Genialität erst Jahrzehnte später erkannt wurde.
Heute ist das Häuschen eines der kleinsten Museen der Welt und auf der Wiese rundherum befindet sich ein Campingplatz - leider nicht sehr mahlerisch.
All pics by @stayoutoftherz
Ähnliche Posts:
Am Wolfgangsee
In Hallstatt
Im Nationalpark Kalkalpen