Hätte doch nur Mal jemand Zeitung gelesen.. ^^ - dann hätten wir uns Corona und die ganzen Artikel darüber sparen können..
aus DIE ZEIT, vom 12.06.2008 Nr. 25
https://web.archive.org/web/20081005040114/http://www.zeit.de/2008/25/M-Genetik?page=all
ja, von 2008
Markierungen sind von mir
https://soundcloud.com/foxkraft/iota
Erbgut in Auflösung
Das Genom galt als unveränderlicher Bauplan des Menschen, der zu Beginn unseres Lebens festgelegt wird. Von dieser Idee muss sich die Wissenschaft verabschieden. In Wirklichkeit sind unsere Erbanlagen in ständigem Wandel begriffen.
Vor zwei Jahren saßen an der University of California in Berkeley 25 Genetiker zusammen, um die scheinbar simple Frage zu klären: Was ist ein Gen? Der Versuch, den Grundbegriff ihres Fachgebiets präzise zu definieren, erwies sich jedoch als überaus diffizil. Das Expertentreffen wäre fast im Desaster geendet, erinnert sich Karen Eilbeck, Professorin für Humangenetik in Berkeley und Gastgeberin der Runde: »Wir hatten stundenlange Sitzungen. Jeder schrie jeden an.«
Der Streit in Berkeley hat wenig mit Forschereitelkeiten zu tun. Er war ein erstes Symptom, dass die Biowissenschaften – noch unbemerkt von der Öffentlichkeit – vor einer Zäsur stehen. Was die Rechercheure in den Chromosomensträngen von Menschen oder Tieren zutage fördern, sprengt die bisherigen Denkmuster der Genetik. Ganz ähnlich wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Einstein und seine Mitstreiter ein neues physikalisches Weltbild formten, dämmert womöglich nun das Zeitalter einer relativistischen Genetik herauf.
Vor allem die Medizinforschung steht vor neuen Herausforderungen. In ersten Umrissen wird erkennbar: Körper und Seele, deren Gesundheit, Krankheit, Entwicklung und Alterung unterliegen einem genetischen Wechselspiel, dessen Komplexität alle bisherigen Vorstellungen übersteigt. Die Genetiker müssen sich von ihrem Bild eines stabilen Genoms verabschieden, in dem Veränderungen krankhafte Ausnahmen sind. Das Erbgut eines jeden ist in beständigem Umbau begriffen. Die Folge: Jeder Organismus, jeder Mensch, selbst jede Körperzelle ist ein genetisches Universum für sich.
Das große Spiel mit X und Y
Jede unserer Körperzellen enthält zwei mal 23 Chromosomen, die meisten haben eine charakteristische X-Form – Männer besitzen außerdem ein Y-Chromosom. Bisher dachte man, dass die Gensequenzen dieser Chromosomen in jeder Körperzelle dieselben sind. Genaue Analysen einzelner Menschen zeigen nun: Keine Zelle gleicht der nächsten.
Ausmaß und Bedeutung dieser Unterschiede wurden erst kürzlich entdeckt und revolutionieren nun die Genetik. Umweltbedingungen können sich im Erbgut niederschlagen, und auch eineiige Zwillinge sind nicht, wie bisher angenommen, identische Kopien voneinander.
Die erste Analyse des menschlichen Genoms war noch eine langwierige und kostspielige Angelegenheit, das Ergebnis – --im Jahr 2000 von US-Präsident Bill Clinton als »Buch des Lebens« gefeiert – eine Folge von drei Milliarden Buchstaben.-- Neue Labortechniken, mit deren Hilfe gewaltige Datenmengen erzeugt und analysiert werden können, haben seither eine Flut neuer Befunde zum Innenleben vor allem des Menschengenoms erzeugt. Dabei löst sich das Buch vor den Augen der Leser auf. Das Genom ist kein stabiler Text. Die Erkenntnislage wirft auch philosophische Grundfragen auf wie die nach der genetischen und somit biophysikalischen Identität des Menschen – und verlangt womöglich radikal andere Antworten.
Die Genetiker haben ein neues »Projekt Mensch« im Visier – Motto: Alles übers Ich.
technokratische Totalüberwachung?
wenn die Erkenntnisse nicht auf den Menschen passen, wird der Mensch eben passend gemacht?
Die jüngsten Ergebnisse zeigen mehr denn je, dass der Mensch ein Produkt genetischer Prozesse ist. Aber auch, dass diese Prozesse mit vielen Freiheitsgraden ausgestattet sind. Sie bilden ein offenes System, in dem keineswegs alles vorbestimmt ist.
Davon ahnten nach der ersten Genomentschlüsselung nur wenige etwas. Wie ein Gen aussieht und funktioniert, welchen Funktionsprinzipien das Erbgut von Mensch oder Mikrobe folgt, glaubten die Fachleute verstanden zu haben. »Im Rückblick waren unsere damaligen Annahmen über die Funktionsweise des Genoms dermaßen naiv, dass es fast schon peinlich ist«, sagt Craig Venter, der mit seiner Firma Celera an dem Projekt beteiligt war. Erwartet hatte man eine Sammlung komplizierter, aber verständlicher Kochrezepte für die Lebensprozesse. Nun wird erkennbar: Das Buch des Lebens ist voll verrätselter Prosa.
Wie wird wohl erst Corona, gut 20 Jahre nach diesen Erkenntnissen, im Rückblick erscheinen?
Es war nur der erste Höhepunkt des Umsturzes, als vor wenigen Monaten die Überzeugung von der genetischen Uniformität und also Identität der Menschheit zerbrach. Bis dahin galt die Annahme, dass sich das Erbgut zweier beliebiger Menschen nur in etwa einem Promille aller DNA-Bausteine unterscheidet. Doch die Differenzen im Erbgut der Menschen sind in Wahrheit so groß, dass die Wissenschaft nun bestätigt, was der kölsche Volksmund schon länger wusste: »Jeder Jeck ist anders.« Ganz anders!
Also haben die Genetiker einfach nur vergessen den Virologen bescheid zu sagen, dass sie sich damals selbst widerlegt haben?
Damals wurde uns noch gesagt, dass das menschliche Genom entschlüsselt worden wäre - spätestens mit der Epi-Genetik durften wir jedoch feststellen, dass die Forscher wohl nochmal locker ein Jahrhundert Forschung brauchen.. ;)
Ich würde sogar soweit gehen zu prophezeien, dass es das menschliche Erbgut so gar nicht gibt - und selbst wenn, es unknackbar ist.
Wir drehen uns eben in dialektisch-materialistischen Fehlannahmen.. und Zirkelschlüssen.
Unter der Wucht der Befunde zerbröselt nun die Idee, das Genom stelle eine naturwüchsige Konstante dar, einen fixierten Quellcode des Menschen. Der US-Genetiker Matthew Hahn verglich das Erbgut bereits mit einer Drehtür: »Ständig kommen Gene, andere gehen.«
Was folgt nun daraus für die komplette Medizin, welche sich nicht mit Knochenbrüchen oder akuten traumatischen Einwirkungen auf den Körper befasst?
Das Meiste kann direkt in die Tonne - Millionen Fachärzte sind in ihrem Wirken nicht nur nutzlos sondern höchstwahrscheinlich sogar schädlich - dank Fehlannahmen.
Davon werden wohl die Wenigsten, mit der Begründung des Aufgeflogen-Seins ihres Schlangenöls, bei Seite treten..
Sich wohl eher weiterhin in Selbsthypnose befinden und deswegen die Vorgänge in der Genetik um die Jahrtausendwende wohl auch zufällig nicht mitbekommen haben..
Als Forscher ist man auch einfach zu beschäftigt um Zeitung, wie die ZEIT von 2008, zu lesen..
Und in ihrem Weltbild basiert eh absolut alles, selbst das Leben selbst, auf Zufall.
Und dann gibt es ja auch noch den Sunk-Cost-Fallacy :S (das freut die Eugeniker und heutigen Epi-Dysgeniker natürlich gar nicht!) der auch noch ganz zufällig am Werk ist.. ;)
Kopflos oder zu verkopft in eine Richtung gerannt zu sein werden sich die Wenigsten eingestehen können und wollen.
Hängen ja schließlich auch Familien, Realitäten, Positionen, Titel dran..
Das Wechselspiel im Menschengenom vermag nicht nur die individuellen Eigenheiten des Einzelnen zu erklären, es produziert auch das genetische Sortiment, aus dem die Evolution den Menschen weiter formt. Das macht einen weiteren verstörenden Befund verständlich: Die Spezies Homo sapiens unterliegt offenbar einer Turboevolution. Hunderte Bereiche im Erbgut haben sich weit schneller gewandelt als bei anderen Primaten. Neue Untersuchungen kommen sogar zu dem Schluss, dass die Zivilisation seit Beginn der Jungsteinzeit die menschliche Evolution um das 100-Fache beschleunigt haben muss.
Turboevolution xD
Meinen die die Menschen, welche von ihrem Vater lernten den Bär zu töten, das Innere zu essen und sich das Äußere selbst umzuhängen um nicht zu erfrieren?
Da braucht es natürlich keine 100000e Jahre Evolution wie bei Tieren.
Nicht mal Gene. Hört sich fast sogar eher nach Turbokapitalismus, statt Turboevolution an^^
Gibt eben nicht nur die Biosphäre, sondern auch Nuosphere...
und darin einige Mem-Viren: Turboevolution xD
Doch noch bevor die Frage beantwortet sei, was in unserer DNA uns menschlich mache, stehe bereits die nächste im Raum: »Was in meiner DNA macht mich zu mir ?«
Eine der ersten Einsichten der neuen Genetik macht auch diese Frage fast obsolet. Alles deutet auf eine bestürzende Antwort: Ich bin viele.
Zumindest physisch erscheint der Mensch nicht länger als Individuum, sondern als Verband egoistischer Zellkolonien. Bei bis zu zehn Prozent aller Erbanlagen – und vielleicht weit mehr – ist entweder nur die mütterliche oder die väterliche Variante aktiv. Dieses Muster, im Fachjargon »autosomale monoallelische Expression« genannt, wird bereits im Embryo festgelegt. Und dort trifft jede Zelle ihre eigene Entscheidung. »Wir glauben, dass dies geschieht, wenn sich der Embryo einnistet«, sagt der Genetiker Andrew Chess von der Harvard University. Die Folge: Der erwachsene Organismus gleicht einem Flickenteppich von Zellverbänden, deren genetische Netzwerke unterschiedlich gestrickt sind.
Passé ist seither der Glaube, zumindest der gesunde Organismus stelle ein harmonisches, mit sich selbst im Einklang arbeitendes System dar. Stattdessen zeichnen die Forschungsbefunde das Bild eines fragilen Puzzles aus biologisch disparaten Einheiten. Gesundheit wäre demnach ein instabiler Zustand, in dem die Egoismen der Mosaiksteine in Schach gehalten werden. In jedem Fall aber gilt: Selbst die biologische Identität des Individuums steht wohl zur Disposition. Was für viele erschreckend klingt, ist für den amerikanischen Genetiker Steven Henikoff eine begeisternde Vorstellung: »Ich mag die Idee, dass wir Mosaiken sind.«
Und die Chaoten können es einfach nicht lassen.
Das taugt mir am Meisten:
Angesichts der Flut dieser noch weithin mysteriösen Befunde ergeht es den Genforschern ganz ähnlich wie Kosmologen, die seit einigen Jahren nach der geheimnisvollen »dunklen Materie« im Universum forschen. Auch die Biowissenschaftler rätseln nun über the dark matter of the genome , die dunkle Materie des Erbguts.
xD die dunkle Materie des Erbguts
dialektischer Materialismus ist schon lustig - und man kann darin sooo schön Geld, Zeit und Lebensenergie versenken (Sunk-Cost-Fallacy)
Dabei ist es doch so einfach..
Es existiert eben nicht nur was man sehen kann, sondern gleichzeitig auch noch das Unsichtbare.
Der Leib besteht eben nicht nur aus dem Körper.
Das Innere ist eben nicht nur Illusion basierend auf toten Prozessen des Äußeren.
Es gibt einen lebendigen SInn hinter allem, nicht nur toten Zufall..
(wäre evtl auch interessant für die Kosmologen)
Während die ZEIT in ihrem bereits gelöschtem Artikel noch von SEELE schrieb, wird sich heutzutage gar nicht mehr getraut dies auch nur in den Mund zu nehmen..
Passé ist seither der Glaube, zumindest der gesunde Organismus stelle ein harmonisches, mit sich selbst im Einklang arbeitendes System dar.
Die ganze Welt und der komplette Kosmos ist ein gesunder, harmonischer und mit sich selbst im Einklang arbeitender Organismus.
;)
https://soundcloud.com/patrickhalberstram/noontime-scam
Es geht um Mem Viren anstatt Gen Viren.