Liebe Leser,
gleich vorweg zwei Einschränkungen zu obigem Titel. Es war keine richtige Erstbesteigung, sondern nur für mich war es das erste Mal 😄. Der Hochbruckenberg im Wienerwald ist auch kein richtiger Berg, aber die Definition von Berg ist höchst schwamming und hängt auch von der Umgebung ab. In Norddeutschland würde er vermutlich als Berg durchgehen, aber im Alpenland kaum, obwohl er mit seinen 497m zu den höchsten Erhebungen des Wienerwaldes auf Wiener Stadtgebiet zählt.
Auf dem Weg dorthin trifft man zunächst auf die Karl Brandstätter-Eiche.
Warum gerade diese Eiche Karl Brandstätter gewidmet ist und welcher Karl Brandstätter überhaupt gemeint ist (ein aus Kärnten stammender Bildhauer, ein Reitsport-Pionier, ein Feuerwehr-Ortskommandant oder ein ehemaliger Regionalliga-Fußballer), ist der Gedenktafel nicht zu entnehmen. Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen!
Nicht weit davon entfernt, schon am Fuß des Hochbruckenbergs, ist das Diana-Brünndl, eine Quelle mit Rastplatz, die auch bei größter Hitze immer frisches, kühles Wasser bereithält und offenbar auch bei Hundebesitzern willkommen ist (so oft ich dort vorbeikomme, es ist immer ein Napf anzutreffen).
Wie das Diana-Brünndl zu seinem Namen kam, dazu schweigt sich das Internet ebenfalls beharrlich aus.
Von dort geht es über schmale Wege allmählich hinauf.
Dank der ausgiebigen Regenfälle in den letzten Wochen sieht man vereinzelt sogar schon Pilze. Was für einer könnte das sein?
Unverkennbar zu den Korbblütern gehört der Weidenblättrige Alant (oder Weiden-Alant). Er zeigt auch an, dass der Frühling zu Ende geht, da er schon ein typischer Sommerblüher ist (ab Juni).
Immer wieder ein Highlight für mich, wenn ich eine finde, ist die Tollkirsche (Atropa belladonna), die ich hier schon ausführlich gewürdigt hatte. Die Beeren sind noch grün.
So auffällig die Blüten und (reifen) Beeren auch sind, so leicht kann man trotzdem vorbeilaufen, wie hier (ein Tollkirschenstrauch vor der Nase, etwas links der Bildmitte):
Aber der Blick sollte auch auf den Boden gerichtet sein, um nicht unabsichtlich auf eine Weinbergschnecke zu treten.
Der flache "Gipfel" ist äußerst unspektakulär - viele Bäume ringsum, sodaß sich keinerlei Aussicht bietet. Mit ein Grund, dass sich kaum jemand hierher verirrt.
Aber wenn man auf der nördlichen Seite wieder absteigt, öffnet sich der Wald unvermittelt...
...zu einer sehr netten Aussicht auf die Sophienalpe.
Diese Alm ist nach der Mutter von Kaiser Franz Joseph, Erzherzogin Sophie benannt, die sich hier angeblich gern aufgehalten hat.
Überquert man die Sophienalpe und hält sich Richtung Nordwesten, kommt man zur Franz-Karl-Fernsicht (488m). Erzherzog Franz Karl war der Gemahl von Sophie und immerhin der Vater von Kaiser Franz Joseph. Ansonsten galt er als minder begabt, schrullig und „schwach an Körper und Geist“ (Quelle).
Der Hochbruckenberg ist hier ganz am rechten Bildrand, etwas rechts von der Bildmitte ist die "Steinerne Lahn" (448m), links davon der Dahaberg (507m) und links dahinter der Exelberg (516m) mit dem 109m hohen Fernmeldeturm.
Zwischen der Steinernen Lahn und dem Dahaberg kann man auch quer durch Wien bis nach Kagran sehen, wo der schwarze DC-Tower alle anderen Gebäude überragt. Übrigens wird gerade sein Zwilling gebaut, der aber nicht ganz so hoch sein soll.
Z.B. vom Schöffelplatz kommend (wo eine Bushaltestelle ist), kann man sich die Gegend gemütlich in ca. 2 Stunden erwandern (die rote Strecke ist ca. 9 1/4 km, mit 350 Höhenmetern).
www.bergfex.at
All pics (apart the last one) by @stayoutoftherz
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[//]:# (!worldmappin 48.23546 lat 16.22660 long Hochbruckenberg d3scr)