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wow, dein beitrag ist wirklich schön geschrieben und hat auch noch mal informationen, die ich bisher noch gar nicht wusste, wie z.B. "um Weltenschmerz zu verarbeiten".
Wenn ich den Beifuß irgendwann ernte, werd ich ihn als Tee und 2. Fermentierung in Kombucha nutzen :> Hast du noch ein paar Tipps oder wie hast du den Beifuß bisher noch angewendet?

Danke - ja der Tag an dem ich mit meinem Winzer- und Imkerkollegen den Maitrunk gemacht habe war wirklich ein sehr schöner und lustiger Tag.

Zum Thema Wermut bzw. Beifuß, beides ja Vertreter der Gattung Artemisia sind meiner Meinung nach sehr gut für den Körper, aber leider so bitter, dass ein 1 Mark Stück zwischen den Arschbacken die Prägung verliert (ein Spruch von meinem Ururgroßvater).

Es stellt sich also die Frage, wie man das Zeug in den Körper bekommt. Ich habe es mit rohem Tee versucht, aber auch der ist alles andere als ein Genuss. Also benutze ich den Beifuß oder Wermut öfter in Soßen, die ich mit ganz wenig abgetrockneten Blättern am Ende würze - meist bei guten Wildgerichten.

Das Beste für mich ist aber einfach der Maitrunk - Honig und Wein sind ein guter Ausgleich gegen die Bitterkeit und in kleinen Portionen von 10cl dann eher ein guter Magenbitter oder morgens ein Kick-off für den Tag. Wichtig noch - mittlerweile erhitze ich den Wein auf 70C und gebe den Honig gleich nach dem Ausschalten in den Wein, da es mir schon passiert ist, dass durch den Zucker im Honig die Gärung wieder eingesetzt hat und mir dann die abgefüllten Flaschen explodiert sind. Man verliert zwar die biologischen Eigenschaften des Honigs, aber es geht ja um den Wermut.

Als er mir auch zu bitter geschmeckt hat, hab ich Fußbäder aus den Beifuß gemacht. Im Nachhinein betrachtet wohl ein wenig Verschwendung für diese hochgeachtete Pflanze, doch hat auch einen Entgiftungsprozess angeregt und meine Füße schmerzten danach auch viel weniger.
Ansonsten konnte ich bei Birkenporling beobachten, dass er vor etwa 3 Jahren für mich ungenießbar war, weil er so bitter war, und nun eher lieblich schmeckt. Also ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass es am Mikrobiom im Körper liegt, der sich bei mir die letzten 2 Jahre sehr stark verändert hat. Bin jetzt schon sehr neugierig, ob der Beifuß immer noch sehr bitter für mich schmeckt ;)

Maitrunk hört sich richtig cool an, nur brauch ich dafür guten Honig..
und auch bin ich ultra neugierig wie es mit Kombucha schmeckt, weil jede Pflanze in Kombucha nochmal ein ganz anderes Aroma entfaltet als man eigentlich von der Pflanze im rohen Zustand erwartet.