Kräuterkunde: Große Kapuzinerkresse - Tropaeolum majus

in #hive-1215663 days ago

Die Kapuzinerkresse wird häufig als Zierpflanze, wie auch Gewürzkraut und Küchenkraut benutzt.

Systematik

Ordnung: Kreuzblütenartige (Brassicales)
Familie: Tropaeolaceae (Kapuzinerkressengewächse)
Gattung: Tropaeolum
Sie ist die einzige Gattung in der Familie der Kapuzinerkressengewächse.
Art: ca. 60-90 Arten weltweit
z.B.:

  • Kleine Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus)
  • Knollige Kapuzinerkresse (Tropaeolum tuberosum)
  • Kanarische Kapuzinerkresse (Tropaeolum peregrinum)

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Volkstümliche Namen

  • Blumenkresse
  • Blume der Liebe
  • Fremde Kapuzinerblume
  • Gelbes Vögerl
  • Gelber Rittersporn (Schwäbisch) (nach der Form der Blüte mit dem typischen Sporn)
  • Grosse Kapuzinerkresse
  • Großindische Kresse
  • Guck-über-den-Zaun
  • Indische Kapuzinerkresse
  • Indianerkresse
  • Inkakresse
  • Jungfer unterm Busch
  • Jelängerjelieber
  • Kanarienvögelchen
  • Kapuzinerli
  • Kapernblume
  • Liebesblume
  • Mashua
  • Pfaffenkappe
  • Rauter (Schwäbisch)
  • Rote Blume aus Peru
  • Spornblume
  • Steigauf (nach der aufrechten, rankenden Wuchsform)
  • Salatblume
  • Salatkresse
  • Spanische Kapuzinerkresse
  • Türkische Kresse

Englischer Begriff:

  • Indian Cress
  • Nasturtium

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(Der Rand der Blätter sieht hier ultra leuchtend gold aus!? Es sieht mega magisch aus)

Namensherkunft

Der botanische Gattungsname bzw wissenschaftlicher Begriff "Tropaeolum" wurde der Pflanze vom Botaniker Carl von Linné im Jahre 1735 zugeschrieben. Woanders las ich, dass der Name Tropaeolum majus die Kapuzinerkresse im Jahre 1753 von Carl von Linné in seinem Werk "Species Plantarum" erhielt.

Der Begriff "Tropaeolum" stammt vom gr. "tropaion" (τροπαίον) = Schild, schildförmiges Blatt, Siegeszeichen (Form der Laubblätter); ein weiterer Grund für den Namen sind die helmförmigen Blüten.
Dieser Gattungsname "Tropaeolum" ist die Verkleinerungsform vom griechischem trópaion.

Im „Wörterbuch der antiken griechischen Sprache“ von Liddel & Scott wird "τρόπαιον" erklärt als Symbol für den Sieg bestehend aus den Waffen des Feindes, die an Bäumen aufgehöngt oder auf Holzpfosten aufgestellt wurden.

Ebenso soll die Bezeichnung "Tropaeolum" sich vom lat. "tropaeum" ableiten = Trophäe, Gedenken
und "majus" leitet sich vom lat. "major" = groß, größer

Der deutsche Namensteil "Kapuziner" stammt wahrscheinlich von der Form der Blüten, die die Ähnlichkeit mit den Kapuzen bzw Zipfel der Mönchskutten hat. Dabei ist anzumerken, dass nicht nur die Mönche Kapuzen trugen, sondern sehr viele Menschen weltweit eine Kopfbedeckung trugen. (siehe meine Beiträge zur Energiebewahrenden Kleidung)
Allerdings las ich, dass sie ihren Namen von den Mönchsorden der Kapuziner erhielt.

Die Bezeichnung "Kresse" stammt vom althochdeutschem "cresso" ab und bedeutet scharf.
oder vom lat. "crescere" = wachsen; weist auf das schnelle Wachstum der Pflanze hin.

Der lateinische Name "nasus turtus" (im Englischen heißt die Pflanze ja Nasturtium) bedeutet "zuckender Lärm".

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Mythologie/Geschichte

Vor langer Zeit wurde die Kapuzinerkresse bei den Inkas als Garten- und Heilpflanze genutzt, v.a. bei der Linderung von Schmerzen und zur Wundheilung. Ebenso bei Erkältungen, Vergiftungen und Hautkrankheiten.
Einerseits las ich, dass die Kapuzinerkresse seit mindestens dem 16. Jahrhundert in Klostergärten bekannt ist. Andererseits soll sie angeblich durch spanische Schiffe Übersee geschifft worden sein, sodass die Kultivierung in Europa erst seit 1684 dokumentiert sei. Es wird debattiert, ob nun Spanier für die Einlieferung verantwortlich sind, oder ob doch die Holländer im 17. Jahrhundert die Samen der Kapuzinerkresse Übersee eingefrachtet haben.
Wenn man sich nun die Geschichtsschreibung der Spanier anschaut, dann soll Francisco Pizarro und Hernán Cortés auf ihren Eroberungen auf die lebendige Pflanze gestoßen sein. Da sie so fasziniert von der Pracht des Krautes waren, nahmen sie es als Symbol der Eroberungen und Abenteuer in ihre Heimat nach Europa zurück. Darauffolgend löste dies eine große Welle der botanischen Revolution aus, da es die Fantasie vieler Botaniker und Gärtner in Europa beflügelte.
Andererseits soll es 1684 gewesen sein, dass der Holländer Bewerning die Große Kapuzinerkresse unter dem Namen "Indische Kresse" nach Europa brachte.

Dabei soll die erste schriftliche Quelle im Jahre 1687 von Paul Hermann, Professor für Botanik in Leiden, geschrieben worden sein. Sein Buchwerk heißt "Hortus Academicus" und die Große Kapuzinerkresse ist beschrieben unter dem Begriff "Nasturtium Indicum majus".
Doch bemerkenswert ist hierbei, dass die erste Erwähnung der Kleinen Kapuzinerkresse im Jahre 1574 vom flämischen Arzt und Botaniker "Rembert Dodoens" stattfindet. Zudem findet man von der Kleinen Kapuzinerkresse Erwähnungen im bekannten Gottorfer Codex von Hans Simon Holtzbecker.
Nun frage ich mich, wie es sein kann, dass die Große Kapuzinerkresse im 17. Jahrhundert nach Europa kam, doch die Kleine Kapuzinerkresse, also von der selben Gattung, schon im 16. Jahrhundert in Büchern beschrieben wurde? Widerspricht sich dabei die offizielle Geschichtsschreibung? (und was ist eigentlich mit den weisen kräuterkundigen Frauen, die nie Erwähnung finden?)

Bezüglich des flämischen Arzt Dodonaeus (Dodonaeus, Rembert, 1517-1586): Er war der niederländische kaiserliche Leibarzt des Maximilian II und Rudolf II. Ebenfalls ist er Botaniker und er schrieb nicht nur über eine Art der Kapuzinerkresse, sondern soll sie sogar aus Peru nach Europa gebracht haben. In einem Artikel las ich, dass er neben 1574 auch im Jahre 1580 die Kapuzinerkresse in seinen Schriften erwähnte.

Auch ist zu beachten ohne Verwirrung zu schaffen, dass die Pflanze zunächst in den Werken dem Namen "Nasturtium Indicum" und "Nasturtium Indicum majus" zugeordnet ist und mit der medizinischen Wirkung der Brunnenkresse (Nasturtium officinale) verglichen worden ist.

Nichtsdestotrotz, ob nun die Spanier oder Holländer die Pflanze herbrachten, nun ist sie da und fand großen Einzug in die Klostergärten, wie auch Bauerngärten. Bevor sie im 19. Jahrhundert in die Bauerngärten kam, war die Kapuzinerkresse als Heilpflanze in Gebrauch. Nun gibt es eine Vielzahl an Züchtungen was Farben, Wuchs und Aussehen der Blüten betraf. Sie war nicht nur Zier- und Speisepflanze, sondern wurde ebenfalls als Bienenweide genutzt.

Im 18. Jahrhundert nahmen die Seeleute Kapuzinerkresse zu sich, da sie sich durch den in der Pflanze hohen Gehalt an Vitamin C vor Skorbut schützten. Dies ist eine Vitamin-C-Mangel-Erkrankungen, die geläufig in Schiffsmannschaften war. Skorbut nannte man auch den "Fluch der Seefahrer und Armen". Die frischen Pflanzenteile besitzen einen Vitamin-C-Gehalt von 320 mg je 100g. Somit ist der Vitamin-C-Gehalt der Großen Kapuzinerkresse sehr viel mehr als die von der Zitrone.

Außerdem wurde Kapuzinerkresse auch als Aphrodisiakum eingenommen, da sie die Wirkung des Alkohols verstärkte und somit zur Enthemmung führte.

Claude Monet (1840-1926) ist ein französischer Maler für Impressionismus und Gärtner, der ein großer Liebhaber der Kapuzinerkresse gewesen ist. Dahingehend ehrte er diese Pflanze in seinen Bildern und die Kapuzinerkresse ist sogar in dem Hauptweg in seinen Garten in Giverny, die "Grande Allee".

Nun kommen wir zu einem spannenden Phänomen der "blitzenden Blüten". Dieses Spektakel hat Goethe, wie auch Carl von Linné beobachten können. An heißen Sommerabenden, besonders vor Gewittern, kann man an den Blüten der Pflanze elektrische Entladungen sehen. Kleine Funken zeigen sich nun also bei Abenddämmerung in der Blüte, die eine Ansammlung von atmosphärischer Elektrizität sein soll.
Goethe hat sich mit diesem Phänomen in seiner Farbenlehre beschäftigt.
Hans Molisch (1856-1937) ist ein Pflanzenphysiologe aus Wien, dessen Ansicht ist, dass das Blitzen der Blüten einen physikalischen Prozess darstelle, "wie er sich beim Elmsfeuer auch an den verschiedensten, leblosen Dingen offenbaren kann“.
Außerdem: Der Botaniker Carl von Linné hat eine Tochter namens Elisabeth Christina von Linné, die von manchen Leuten als erste moderne Botanikerin aus Schweden bezeichnet wird. Sie hat im Jahre 1762 als erste das "Flackern der Kapuzinerkresse" aufgeschrieben. Ihre Beobachtungen und Theorien schrieb sie in ihrem Werk "Om indianska krassens blickande" nieder. Eine Veröffentlichung ihres Buches erschien im Jahre 1762 im "Kongl. Vetenskaps Academiens Handlingar" der königlich schwedischen Akademie der Wissenschaften. Dieses Phänomen, dass die orange-rote Kapuzinerkresse in der Dämmerung kleine Blitze zeigte, wurde später nach ihr als das "Elisabeth Linné-Phänomen" benannt.
Viele weitere Gelehrten fanden Faszination an diesem unerklärlichen Phänomen. Dahingehend gibt es eine Sammlung von Deutungsversuchen in "Das Elisabeth Linné-Phänomen (sogenanntes Blitzen der Blüten) und seine Deutungen“ von Dr. Friedrich A. W. Thomas aus dem Jahr 1914.
Nun scheint sich das Rätsel im Jahre 1950 gelöst zu haben durch Heinrich Remberg. Er vermutet (ich schreibe mit Absicht vermutet :P), dass es sich beim "Blitzen der Blüten" um einen Sonderfall des Lichtpunktglitzerns handelt. Denn dieses Phänomen soll auch bei anderen Pflanzen mit orange-roten Blüten vorkommen. Der Kontrast der Blütenfarbe mit den grünen Laubblättern soll nun verantwortlich dafür sein. Es handelt sich um eine Überreaktion der Zäpfchen der Netzhaut, die bei Dämmerung sich an die Lichtverhältnisse anpasst und nun bei dem Kontrast eine Art von Lichtblitz wahrnimmt.

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Folklore und Traditionen

In vielen Kulturen wird angenommen, dass Kapuzinerkresse böse Geister und Dämonen abwehrt. Dabei kann man mit ihn Schutzzauber vollziehen. Desweiteren kann man Blütenamulette tragen um sich gegen Seuchen und Hexerei zu schützen. Diesen Glauben nimmt man an durch ihren kühnen und feurigen Erscheinungsbild der Blume, dass sie böswillige Energien und Kräfte einschüchtert.
In der Antike hängte man die Kapuzinerkresse an Türen und Fenstern auf als Schutzbarriere gegen böse Einflüsse. Auch heute wird ähnliches gemacht, wo die Kapuzinerkresse als Symbol des Schutzes und der spirituellen Reinigung gilt.

Außerdem wird er mit Glück und Wohlstand in Verbindung gebracht. Wenn also die Kapuzinerkresse in Hausgärten wächst, dann soll er Glück, finanziellen Erfolg und Überfluss bringen. Dahingehend wurde Kapuzinerkresse gerne an Veranstaltungen geziert um in das Leben der Anwesenden Reichtum, Segen und Fülle anzuziehen.

Räucherungen:

Da die Pflanze nach Europa eingewandert ist, gibt es im europäischen Brauchtum keinen Nachweis über die Anwendung eines Räucherwerks mit der Kapuzinerkresse.
Allerdings sollen die Indianer diese Pflanze geräuchert haben um böse Geister und Krankheitsdämonen abzuwehren.

Doch dies gibt uns mehr Ansporn eine Räucherung selbst auszuprobieren und in uns selbst spüren zu dürfen, was mit uns und unserer Umgebung passiert :)

Symbolik:

Die Pflanze wird auch "Die Blume der Begierde" genannt.
Doch nicht allein die Begierde steckt in ihr oder hinter ihr, sondern die wirklich heiße und leidenschaftliche Liebe. Mit dieser Pflanze wird das Feuer der Leidenschaft zum Ausdruck gebracht. Wenn es sich nicht um eine neue Bekanntschaft handelt, so kann man die Vermutung äußern, dass die Botschaft der Kapuzinerkresse "Du verbirgst etwas vor mir" ist.

Kapuzinerkresse wurde oft in Gemälden und Wandteppichen gezeigt als Symbol für Reichtum und Luxus. Denn die Pflanze sieht mit ihren strahlenden Blüten so schön aus, dass sie nach der Einlieferung nach Europa sehr geschätzt wurde.

In vielen Ländern wird die Kapuzinerkresse mit den Patriotismus und Nationalismus in Verbindung gebracht und symbolisiert die Liebe zur eigenen Heimat. Die Farben der Blüten Rot, Orange und Gelb erinnern an die Nationalflaggen und rufen ein Gefühl von Stolz und Loyalität hervor. Auch erinnern die Farben der Blüten an ein triumphales Feuer, welches ein Gefühl von Macht und Entschlossenheit hervorruft.
Außerdem wird die Pflanze oft mit Eroberung und Sieg in Zusammenhang gesetzt, was nach offizieller Historie auf die spanischen Eroberern zurückgeht. Ebenso wird sie zur Erinnerung an bedeutende Errungenschaften wie militärische Siege oder persönliche Triumphe verwendet. Sie erinnert uns daran, dass Erfolg durch Ausdauer, Geduld und unerschüttlichen Einsatz erreicht werden kann.

(Achja: das Wurzelchakra leuchtet auch in einem Rot, während das Bauchchakra in einem Gelb leuchtet. Wurzelchakra ist auch die Verwurzelung in die jetzige Inkarnation, Verwurzelung in die eigene Heimat und das Überleben)

Ihr feuriges Erscheinungsbild der roten Blüten ruft ein Gefühl von Leidenschaft und Hingabe hervor. Sie symbolisiert Liebe und das Ausdrücken von tief empfundenen Gefühlen. Die Farbtöne vermitteln die Intensität der Liebe und die Wärme die zwischen zweier Menschen ist.
Durch die feurige Natur der Pflanze und ihr verzückenden Duft ist das Kraut eine beliebte Wahl als romantische Geste. Dabei wird sie als Blumenstrauß verschenkt oder zur Verzierung an besonderen Anlässen wie Hochzeiten und Jubiläen verwendet. Diese Pflanze vermittelt tiefe Zuneigung und Sehnsucht.

Signaturenlehre und/oder Blütenessenz:

Dem Erscheinungsbild zu urteilen, zeigt die Pflanzensignatur an, dass die Kapuzinerkresse für Lebensfreude, Ausgelassenheit und Fröhlichkeit steht. Außerdem bringt sie Energie und Unternehmungslust für kopfbetonte Stubenhocker ins Leben. Für diejenigen Leute geeignet, die ihren Bezug zur Gefühlswelt und zur körperlichen Ebene verloren haben. Sie ist somit ein sprühendes Lebensfeuer. Dies erkennt man unter anderem an ihren gerade auf Stängeln, breiten Blättern, die in die Breite und Fülle gehen, wie auch den sehr betonend roten, großen Blüten.

Rot setzt man in Verbindung mit dem Wurzel-Chakra, welches für unsere schöpferische Lebensenergie zuständig ist.

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Inhaltsstoffe

  • Antioxidantien
  • Anthocyane vom Cyanidin- und Pelargonidintyp (Blüten)
  • ätherisches Öl: Benzylglucosinolat (= Glucotropaeolin), das durch das Enzym Myrosinase zu Benzylisothiocyanat (= Benzylsenföl) umgesetzt wird (im Kraut)
  • Carotinoide (Lutein und Zeaxanthin, α -, β- und γ-Carotin) (in Blüten) (große Menge)
  • Chlorogensäuren (Früchte)
  • Cucurbitacine B, D und E (Früchte)
  • Enzyme: Myrosinase, β-Glucosidase, β -Galactosidase, β-Fructofuranosidase, α -1,1-Glucosidase (= Trehalase)
  • Flavonoide
  • Glykoside
  • geringe Menge Kämpferolglucosid
  • Mineralstoffe vor allem Zink, Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor
  • organische Säuren: Oxalsäure
  • Öle (Samen) mit folgenden Fettsäuren: Erucasäure (= 13-cis-Docosensäure), 11- cis-Eicosensäure, Ölsäure, Linolsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure
  • Polyphenole: darunter Chlorogensäure, Quercetinglucosid
  • Senfölglykoside (Glucosinolate) (sind schwefelhaltige Verbindungen; Bei Verletzung der Pflanze kommen Senfölglykoside mit dem Enzym Myrosinase in Kontakt. Ansonsten werden diese beiden Stoffe getrennt in der Pflanze gelagert. Das Enzym spaltet Senfölglykoside auf, wobei Senföl (Isothiocyanate) freigesetzt wird. Diese Verbindung ist nun ein natürliches Antibiotika bei Bakterien z.B. Staphylokokken, Kolibakterien, Pneumokokken und Pilzen wie Candida albicans. (das Gleiche gilt bei Meerrettich, Knoblauchsrauke, Gartenkresse und Maca). Außerdem sind sie chemische Verbindungen, die Stickstoff und Schwefel enthalten, welche aus Aminosäuren gebildet werden. Es handelt sich um sekundäre Pflanzenstoffe.)
  • sehr viel Ascorbinsäure (Vitamin C) (wichtig für Aufbau von Binde- und Knochengewebe und unterstützt Aufnahme von Eisen im Körper, wie auch Funktion des Immunsystems)
  • Schwefel
  • Spurenelemente
  • Vitamin A, B, E und K

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Wirkungen

  • antibiotisch
  • antibakteriell (In niedrigen Dosen wirken sie bakteriostatisch, das bedeutet, sie verhindern das Wachstum von Bakterien. In hohen Dosen wirken sie bakterizid, das heißt, sie töten Bakterien ab)
  • antioxidativ
  • antikanzerogen (in Studien wurde eine wachstumshemmende Wirkung auf Krebszellen festgestellt z.B. Lungen- und Darmkrebs)
  • antidiabetisch (wird angeblich im Moment untersucht)
  • antiviral
  • antimykotisch
  • appetitanregend
  • anregend
  • auswurffördernd
  • Anregung der Antikörper-Bildung
  • Blutverdünnende Wirkung (hemmt die übermässige Blutgerinnung und kann somit Thrombenbildung, die gerne zu Thrombosen und Embolien führt, vorbeugen)
  • Beim Verzehr größerer Mengen kann eine abführende Wirkung eintreten
  • blutdrucksenkend
  • blutreinigend
  • belebend
  • durchblutungsfördernd (v.a. äußerlich angewendet)
  • desinfizierend
  • entzündungshemmend
  • fungizid
  • fiebersenkend
  • fördert Entgiftungsprozesse
  • gewebereizend
  • harntreibend
  • immunstimulierend
  • krampflösend
  • menstruationsfördernd
  • einige Stoffe können stimmungsaufhellende Wirkung aufweisen
  • schleimlösend
  • schmerzlindernd (Durch Schmerzreize und die Reaktionen des Körpers hierauf kann eine generelle Schmerzlinderung erzielt werden.)
  • scheidet giftige Stoffe aus
  • verdauungsfördernd
  • vitalisierend
  • wundheilend
  • zellschützend

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Anwendungsgebiete

Laut offizieller Historie ist Kapuzinerkresse in Europa noch nicht lange kultiviert. Dahingehend soll erstmals im Jahre 1958 der in Köln tätigte Professor Dr. Winter herausgefunden haben, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze eine brilliante Wirkung bei Infektionen der Harn- und Luftwege zeigen.

Die Kapuzinerkresse wurde im Jahre 2013 von der Uni Würzburg als Heilpflanze des Jahres gekürt.

Kapuzinerkresse in Kombination mit Merrettich wird folgend angewendet:

  • Entzündungen der Bronchien, Erkältung
  • Entzündungen der Nebenhöhlen, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Entzündungen der ableitenden Harnwege, Blasenentzündung (Zystitis)
  • Beschwerden einer Infektion

innerlich:

  • Als Begleitmittel bei Darmpilzen

  • Abnehmen

  • Angina

  • Acinetobacter

  • Atemwegsinfektionen wie Husten

  • Bronchitis (Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Staphylokokken)

  • Blasenentzündung (Klebsiella pneumoniae)

  • Behandlung von Schmerzen

  • Candida Pilz

  • Candida albicans

  • Erkältungen, Schnupfen, Katarrhe der oberen Luftwege, Bronchitis, Entzündung der Gaumenmandeln

  • Escherichia coli

  • Entero- und Staphylokokken, Enterobacter spp.

  • fördert Durchblutung

  • Keime der Gattung Staphylococcus, Streptococcus, Proteus, Salmonella und Sprosspilze

  • Harnwegsinfektionen

  • Halsentzündungen

  • hilft bei eingedrungener Kälte sich wieder zu erwärmen

  • Mandelentzündungen

  • Muskelverspannungen

  • Muskelbeschwerden

  • Mykosen

  • Müdigkeit, Frühjahrs- und Herbstmüdigkeit (wegen hohen Vitamin C Gehalt)

  • Nasennebenhöhlenentzündung (Streptococcus pneumoniae, Hämophilus influenzae, Pseudomonas aeruginosa)

  • Nierenleiden

  • Proteus mirabilis

  • Rheuma

  • Schuppen

  • Stärkung von Freien Radikalen

  • Steigerung der Abwehrkräfte

  • Tuberkulose

  • Verdauungsprobleme, Verstopfung

  • Vergiftungen

  • verschiedene Bakterien der Gattung Enterobacter

  • Natürliches Antibiotika (denn viele Bakterien sind resistent gegen Antibiotika geworden, wogegen bei den Senföle bisher keine Resistenzen festgestellt wurden. Die Senföle vermindern den Biofilm, der von Bakterien produziert wird und dieser Biofilm erschwert damit den Angriff klassischer Antibiotika. Außerdem schädigt Kapuzinerkresse nicht die Darmflora, so wie es Antibiotika tut.)

Senföle verbreiten sich durch das Blut und erreichen Darmflora, Lunge und Haut. Eine besonders hohe Konzentration erreichen sie in Lunge und in den Harnwegen, kurz bevor sie ausgeschieden werden. Auch las ich, dass sie in den Nieren ebenfalls eine hohe Konzentration aufweisen, weil sie durch die Nieren ausgeschieden werden. Damit schlussfolgere ich, dass sie die Nieren mit entgiften.

Eine Gewebereizung ist dahingehend sinnvoll, dass die Haut durchblutet wird. Sowie bei Erkältungen die Reizung dazu führt, dass die Lunge von flüssigem Schleim gelöst wird durch das Abhusten. Außerdem wird dieser Effekt über die Reizung des "Nervus vagus" (Vagusnerv? Größter Nerv, der im gesamten Körper mit jedem einzelnen Zahn und jedem einzelnen Organ direkt verbunden ist; der Nerv der für Trauma, also das Überleben im Kampf oder Flucht zuständig ist, wie auch das Wohlbefinden) im Magen ausgelöst. Dies führt somit zu einem Gefühl des Wohlbefindens.

äußerlich:

  • als Hautpflegeprodukt um Sauerstoffversorgung der Haut zu erhöhen, Falten vorzubeugen und frischen Teint zu erzeugen
  • Akne
  • Hautkrankheiten
  • Hautausschläge
  • Haarausfälle, beeinflusst Haarwurzeln positiv (aus frischen Blättern eine Haarspülung bzw Haarwasser herstellen)
  • leichte Hautverletzungen
  • Muskelbeschwerden, Muskelkater
  • Prellungen
  • Sportverletzungen
  • verletzte Wunden

Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde:

  • Grippe (fraglich)
  • Soorinfekte mit Candida

Europäische Volksmedizin:

  • Blutreinigung
  • Menstruationsstörungen

Dadurch, dass der Körper wieder in eine Balance durch Nährstoffzufuhr und Entschlackung kommt, führt es gleichzeitig zu einer mentalen Ausgewogenheit.

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Anwendungsbeispiele

kann roh verwendet werden; die Erhitzung führt dazu, dass Senföle zerstört werden und die heilende Wirkung nicht stattfindet

  • als Chips
  • Aufläufe
  • Eingelegt in Essig wie Kapern
  • Eis
  • Forelle
  • Frischpflanzenpresssaft
  • Dips
  • Gewürz
  • Geflügel
  • Joghurt
  • Kartoffelsalat
  • Kapsel
  • Kräuterquark
  • kleingeschnitten auf Butterbrot
  • Lachs
  • Pesto
  • Porridge
  • Pfefferersatz
  • Quark
  • Rührei und Omeletts
  • Salat (z.B. Wildkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen, Margeriten, Giersch, Mangold, Spinat und Ampfer)
  • als Spinat
  • Suppen
  • Saucen
  • Tee (allerdings nur bei Eigenernte, da bei der Trocknung der Pflanze die heilenden Wirkungen verfliegen)
  • Tinktur
  • Tabletten
  • Umschläge
  • Wickel
  • Wurzel wird meist gekocht und zu Brei zerstoßen von Einheimischen
  • Zubereitung kann wie Kartoffel, Maniok oder Yuccawurzel sein
  • Zutat in selbstgemachten Hustensäften
  • Herstellung von Äterhischen Öl: Man isoliert das Ätherische Öl aus den zerkleinerten frischen Kraut durch ein Wasserdampfdestillat, anschließend Aussalzen und Ausschütteln des Destillats. Der größte Teil des Ätherischen Öls ist dann Benzylisothiocyanat (90%). Außerdem erleichtert die Freisetzung des Öls in dem Wasserdampfdestillat durch vorherige Fermentation des zerkleinerten Krauts (Autolyse).

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verwendete Pflanzenteile

  • Blätter
  • Blüten
  • Knospen
  • Früchte
  • Samen
  • Stängel
  • Wurzel (wissen die meisten nicht, dass man die Wurzel essen kann, doch wird in ihrem Ursprungsland Südamerikas von den Bewohner der Anden mit Vorliebe genossen.)

--> gesamte Pflanze

Botanik

Merkmale

  • Wuchseigenschaften: kriechend oder kletternd, in der Sonne wie auch im (Halb)Schatten, pflegeleicht, hält Fressfeinde wie Insekten, Ameisen, Raupen, (Wühl)Mäuse und Schnecken fern, zieht allerdings Blattläuse an, die dann aber keine anderen Pflanzen befallen, zieht auch Kohlweißling an weshalb sie gerne neben Kohlpflanzen gesäht wird

„Deshalb transportieren die Ameisen Blattläuse auf die Pflanze, ähnlich wie der Milchbauer seine Kühe auf die Weide bringt. Die Ameisen beschützen die Läuse vor ihren Feinden und melken ihnen den Zuckersaft ab“. (Wolf-Dieter Storl, Der Selbstversorger, Gräfe und Unzer Verlag 2013, Seite 156)

Als Nachbar neben Petersilie verträgt sich die Kapuzinerkresse nicht. Doch ist gern ein Nachbar von Kohlsorten.

  • Dunkelkeimer, kann mehrjährig sein bei keinem Frost und ansonsten einjährig bei Frost
  • Keimtemperatur der Samen: 18 bis 21 °C
  • Keimdaur: Etwa 10 bis 14 Tage
  • Pflanzabstand: Etwa 30 bis 40 cm
  • Aussetzen: wenn kein Bodenfrost mehr da ist dann frühestens im März
  • Wuchshöhe: 15 bis 30 cm; mit geeigneten Halt bis zu 3 m hoch
  • Boden: anspruchslos, weniger sandig und trocken, Hauskompost tut der Pflanze gut, normale Gartenerde genügt auch, immer leicht feuchter Boden (Staunässe und Trockenheit gefallen ihm nicht), locker, kein Dünger; bei hohem Nährstoffangebot bildet die Pflanze überwiegend Blätter und weniger Blüten
  • Wasserzufuhr: immer morgens oder abends gießen und bei Bodennähe, nicht die Blätter gießen.
  • Wurzel: weit verzweigt, fast weiß, bis zu 5 m lang beblätterte Triebe
  • Stängel: Ranken dünn und können eine Länge von 5 m erreichen, saftig und weich, ohne verholzende Struktur, glatt und rund
  • Blätter: schildförmig, rund, Stiel setzt in der Mitte des Blattrückens an, wasserabweisend (Lotuseffekt, Blätter sind mit Wachs imprägniert, sodass Wasser tropfenförmig abläuft, es immer trocken und sauber bleibt), wechselständig am fleischigen Stängel, pro Blatt bilden sich 9 weiße Hauptblattadern, in der Mitte des Blattes bildet sich ein "weißer Fleck", speichenartige Aderung, dunkelgrün bis blaugrüne Färbung, Ränder leicht gewellt, Blätter erreichen größe von 3 bis 10 cm (selten bis zu 17-20 cm)
  • Blüten: groß, trichterförmig aufgebaut, sitzen einzeln in Blattachseln, Blütenstiel eine Länge von 6 bis 13 cm, zygomorph durch 5 miteinander verwachsenen Blütenblätter, Blütenblätter sind rund und der Rand ist leicht gekerbt bis glatt, Zum Schlund mit Fransen geschmückt, Obere Lippe mit dunklen Fleck besetzt, achselständig
  • Sporn der Blüte: bildet sich im hinteren Teil der Blüte aus 3 der Kelchblätter, Länge von bis zu 28mm, Sporn enthält süß-scharfen Nektar, im Inneren der Blüte sitzen 8 Staubblätter, aus 3 Fruchtblätter besteht der Griffel mit einer 3teiligen Narbe
  • Blütenkrone: Durchmesser zwischen 3 bis 6 cm
  • Blütenfarbe: gelb, orange, rot, bräunlich bis weiß und zweifarbige und gemusterte Blüten
  • Samen: nierenförmig, hellbraun, bis zu 1 cm groß
  • Früchte: dreiteilig bzw drei einsamige Teilfrüchte, rundlich, erbsengroß, bräunlich, gerippt und mit rauer Oberfläche, tiefen Rillen
  • Vermehrung/Verbreitung: Früchte schwimmen wegen des schwammigen Gewebes über Gewässer
  • Bestäubung: durch Bienen und Hummeln, in ihrer Heimat werden sie von Vögeln bestäubt
  • Geschlecht: zwittrig
  • Geschmack: leicht scharf, pfeffrig, senfähnlich
  • Duft: aromatisch

Man vermutet eine hybridogene Entstehung der Kultur.

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Vorkommen

  • ursprünglich aus den Anden in Peru und Bolivien
  • Mexiko

heute wird die Pflanze weltweit kultiviert.

Standort/Fundorte

  • Wegesrändern
  • Garagen
  • Hinterhöfe
  • Balkone
  • Hauswände
  • im Uferbereich von Bächen in steinigem Umfeld
  • in der Nähe von Gartenteich und Sumpfbeete eignet sich die Pflanzung gut
  • schmückt kahle Stellen, Gartentore, Pavillions, kahle Balkone

Sammelhinweise

  • Blütezeit: Juni bis September (ich sah am 1. November eine blühen)
  • Reife der Samen: September bis Oktober
  • Erntezeit: ganzjährig, Frühjahr bis Herbst, Erntezeit der Samen ist Juni bis Oktober
  • Gefährdet? Geschützt?: Kein Gefährdungsgrad
  • Sicherheitshinweis: Kann zur Reizung der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt führen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Ebenfalls kann ein vorübergehender Ausschlag mit Quaddeln (urtikarielles Exanthem) auftreten. Soll in sehr hoher Konzentration giftig sein und Haut reizen können. Es wird ein Verzehr von maximal 30 g pro Tag empfohlen. Außerdem ist abzuraten die Pflanze bei chronischen Nierenerkrankungen einzunehmen. Ebenfalls ist Vorsicht geboten in Schwangerschaften und während der Stillzeit die Pflanze einzunehmen. Die Pflanze ist zu scharf für Kleinkinder und Säuglinge.
    Außerdem kann die gleichzeitige Einnahme von Gerinnungshemmer diese in seiner Wirkung beeinträchtigen.
    Es besteht eine Gefahr einer Wechselwirkung der Kapuzinerkresse mit Alkohol. Daher ist der Konsum von Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme des Krautes abzusehen.

Verwechslungsgefahr!

  • Brunnenkresse (Nasturtium) -> das liegt daran, dass Kapuzinerkresse im Englischen Nasturtium genannt wird

Quellen:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 28

hier gebe ich eine Studie über die Kapuzinerkresse frei.

Hinweis !

Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.

Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.

Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)

~charlissy

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Danke für die Mühen!
Reblog

freut mich sehr :)
und vielen Dank für die Unterstützung (;
alles klar bei dir? hab gelesen, dass du eine Vollnarkose hattest. Gehts dir gut?

Danke, dass du fragst. Ja, mir gehts gut. Bin halt noch etwas daneben; aber das merkt man nicht^^

@tipu curate