If I remember correctly, it was in the years
1850/53 when the noble Baron von Stockhausen, a chamberlain of the Prussian Prince Albrecht von Hohenzollern, had a magnificent villa built high up on the steeply rising Neustadt side of the Elbe. This architectural gem was already a place of grace and elegance in its first structural design. Just a few years later, around 1906, the fate of Villa Stockhausen changed and fell into the hands of a remarkable man.
Karl August Lingner, who had risen to become one of the wealthiest entrepreneurs of the German Empire through the invention and successful distribution of the mouthwash Odol, purchased the villa and had it lavishly remodeled according to the plans of the renowned architect Wilhelm Kreis. Lingner, a man of generous lifestyle, found his dignified residence in this magnificent residence.
Far too early for a man of such vigor, Karl August Lingner died in Berlin in 1916 after an operation for cancer. It is still incomprehensible to me why Lingner distrusted Dresden medicine so much and threw himself and his life into the hands of the Berliners - it was of no use to him. In his testamentary bequest, however, he stipulated that the Villa Stockhausen should belong to me, the city of Dresden, on condition that the palace and park be made accessible to the entire population and that a restaurant be established offering delicious food and refreshing drinks at popular prices. An act of generosity that reflects the aristocratic spirit of Lingner and to which I still adhere today.
In addition to this generous bequest, a substantial portion of his estate went into a foundation designed to preserve his social institutions and support new ventures. One of these projects was the construction of the famous Hygiene Museum, which remains a cultural site of great importance to this day.
As a tribute to Lingner's impressive life achievements, the name "Lingnerschloss" was henceforth established for the entire estate. It remains a place marked by aristocratic splendor, philanthropic devotion, and an eventful history. It reminds us that even in times past, the splendor and generosity of individual personalities can enrich the heritage of a city like Dresden.
German Version
Wenn ich mich recht erinnere, so war es in den Jahren
1850/53 als sich der edle Freiherr von Stockhausen, ein Kammerherr des preußischen Prinzen Albrecht von Hohenzollern, eine prächtige Villa hoch oben auf der steil ansteigenden Neustädter Elbseite errichten ließ. Diese architektonische Schmuckstück war bereits in seiner ersten baulichen Ausführung ein Ort der Anmut und Eleganz. Bereits wenige Jahre später, um 1906, wechselte das Schicksal der Villa Stockhausen und fiel in die Hände eines bemerkenswerten Mannes.
Karl August Lingner, der durch die Erfindung und den erfolgreichen Vertrieb des Mundwassers Odol zu einem der wohlhabendsten Unternehmer des deutschen Kaiserreichs aufgestiegen war, erwarb die Villa und ließ sie nach den Plänen des renommierten Architekten Wilhelm Kreis aufwändig umgestalten. Lingner, ein Mann von großzügiger Lebensführung, fand in dieser prächtigen Residenz seinen würdigen Wohnsitz.
Viel zu früh für einen Mann solcher Tatkraft verstarb Karl August Lingner im Jahre 1916 in Berlin nach einer Krebsoperation. Es ist mir immer noch unverständlich, warum Lingner der Dresdener Medizin derart misstraute und sich und Sein Leben in die Hände der Berliner warf - genüzzt hat es ihm nichts. In seinem testamentarischen Vermächtnis allerdings bestimmte er, dass die Villa Stockhausen mir, der Stadt Dresden gehören solle, unter der Bedingung, dass das Schloss und der Park für die gesamte Bevölkerung zugänglich gemacht würde und ein Restaurant eingerichtet werde, welches köstliche Speisen und erfrischende Getränke zu volkstümlichen Preisen anbietet. Ein Akt der Großzügigkeit, der die aristokratische Seele Lingners widerspiegelt und an dessen Vorgabe ich mich bis heute halte.
Neben diesem großzügigen Vermächtnis floss ein beträchtlicher Teil seines Vermögens in eine Stiftung, die dazu bestimmt war, seine sozialen Einrichtungen zu bewahren und neue Vorhaben zu unterstützen. Eines dieser Vorhaben war der Bau des berühmten Hygiene-Museums, welches bis heute eine kulturelle Stätte von großer Bedeutung ist.
Als Tribut an die beeindruckenden Lebensleistungen Lingners etablierte sich fortan die Bezeichnung "Lingnerschloss" für das gesamte Anwesen. Es bleibt ein Ort, der von aristokratischer Pracht, philanthropischer Hingabe und einer bewegten Geschichte geprägt ist. Es erinnert uns daran, dass selbst in vergangenen Zeiten der Glanz und die Großzügigkeit einzelner Persönlichkeiten das Erbe einer Stadt wie Dresden bereichern können.
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