Liebe Naturfreunde!
Anfang Jänner waren wir am Presseger See (im Gailtal in der Nähe von Hermagor). Der See, der auf 560m Seehöhe gelegen ist und im Sommer als Badesee genutzt wird, ist mit 55ha recht klein, aber westlich und östlich davon liegt ein naturbelassenes Schilf- und Moorgebiet, das jetzt im Winter eine regelrechte Zauberlandschaft aus Eis und Schnee bildet. Früher war der Schilfgürtel natürlich komplett rund um den See, aber die Besiedelung und Bewirtschaftung hat ihn im Norden und Süden zerstört. Seit 1970 ist die Gegend aber ein Landschaftsschutzgebiet (insg. immerhin 416ha) mit etlichen, zum Teil seltenen Vogel- und Insektenarten. Im Folgenden ein paar Impressionen.
Morgens am See - der Ausblick von der Terasse unseres Appartments, über dem Gailtal liegt noch Bodennebel. Wir hatten übrigens richtiges Glück - fast immer strahlender Sonnenschein!
Blick vom Süden auf den fast vollständig zugefrorenen See, rechts davon die Schilf- und Moorlandschaft.
Es lag zwar nicht allzu viel Schnee, aber genug, um für Winterstimmung zu sorgen.
Eine verschlafene Strandszene; an den Badespaß erinnert nicht viel, nur verschneite (Tret)boote und die teils noch an Buffetbuden angebrachten Eiskarten vom Sommer.
Dieses rauhreifüberzogene Häuschen hat eine interessante Adresse.
Da der See viele, auch unterirdische Zuflüsse hat, und er mit einer mittleren Tiefe von 3,4m ziemlich flach ist, wird sein Wasser alle 20 Tage vollständig ausgetauscht! Das bewirkt, dass er weniger unter Algenblüte (Eutrophierung) leidet als andere Seen, weil die eingetragenen Phosphate und Nitrate aus der Landwirtschaft gleich wieder abgeleitet werden und sich nicht ansammeln. Er ist somit oligotroph (nährstoffarm) und hat, auch dank zusätzlich angebrachter Kanalisationsanlagen, Trinkwasserqualität. An den Abflüssen friert er auch nicht zu, was zu recht idyllischen Fotomotiven führt.
Im klaren Wasser (mittlere Sichttiefe knapp 5m!) leben 12 Fischarten (Hecht, Wels, Aitel, Bitterling, Brachse, Karpfen, Laube, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Barsch und Zander). Auch Europäische Flußkrebse ("Edelkrebse") gibt es hier, es fehlt eigentlich nur die Forelle. Fischereiberechtigt sind nur 2 Familien!
An der gefrorenen Oberfläche bildeten sich teils bizarre Eis- bzw. Schneekristalle!
In der Nachmittagssonne ergaben sich zunehmend Akzente mit Schatten im Schnee.
Für die Umrundung braucht man ca. 1-2 Stunden, je nachdem wie oft man stehenbleibt, um zu photographieren 😁. Auf dem Rückweg ist uns diese ältere Dame begegnet, die den eisigen und teils rutschigen Weg ganz alleine schaffte - Respekt!
All pics by @stayoutoftherz
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